Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters geht juristisch gegen die behördlichen Absagen seiner Konzerte in München und Frankfurt vor und wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe. "Meine Anwälte leiten Schritte ein, um sicherzustellen, dass meine Konzerte in München und Frankfurt im Mai 2023, wie vertraglich vereinbart, stattfinden", sagte der Musiker einer Mitteilung seines Managements zufolge. Der 79-Jährige wolle sich mit diesem Schritt vor "den verfassungswidrigen Maßnahmen zweier Behörden" schützen. Waters betonte, er sei nicht antisemitisch.
Der Münchner Stadtrat will am 22. März eine mögliche Vertragskündigung für das am 21. Mai geplante Konzert diskutieren und hat die Regierung von Oberbayern um Rechtsprüfung gebeten. Auch in Frankfurt soll das Konzert abgesagt werden. Kritiker werfen Waters vor, die BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) zu unterstützen, die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft. Bei Konzerten ließ er zudem Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Den Krieg in der Ukraine soll Waters nach Angaben der Münchner Fachstelle für Demokratie damit begründet haben, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Faschismus in dem Land bekämpfen wollte.
"Meine allgemeinbekannten Ansichten beziehen sich ausschließlich auf die Politik und die Handlungen der israelischen Regierung und nicht auf die Menschen in Israel", so Waters weiter. "Antisemitismus ist abscheulich und rassistisch, und ich verurteile ihn ebenso vorbehaltlos, wie alle Formen von Rassismus."
Der Musiker betonte, er sehe sich in seiner Meinungsäußerungsfreiheit beschränkt. "Deshalb ergreife ich diesen Schritt, um sicherzustellen, dass der Wille einiger weniger mich nicht daran hindert, in Frankfurt und München aufzutreten."
(dpa)