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Münster: Hätten Poller die Todesfahrt in Münster verhindern können?

Münster

Hätten Poller die Todesfahrt in Münster verhindern können?

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    In Münster werden schon an 17 Stellen Anti-Terror-Poller verbaut - der Tatort wäre aber wohl nicht geschützt gewesen.
    In Münster werden schon an 17 Stellen Anti-Terror-Poller verbaut - der Tatort wäre aber wohl nicht geschützt gewesen. Foto: Marcel Kusch, dpa

    Es klingt beinahe zynisch: Genau zu der Zeit, zu der in Münster an 17 Stellen versenkbare Anti-Terror-Poller verbaut werden, geschieht ein tragisches Unglück.

    Im September 2017 wurde ein Konzept beschlossen, um die Stadt besser schützen zu können. Am Schloss- und am Domplatz, aber auch bei Zufahrten in die Innenstadt sollen Poller installiert werden – auch in der Nähe der Stelle, wo ein Mann am Samstag mit einem Campingbus in eine Menschengruppe gerast war. Mit den Blockaden kann man nicht alle Straßen und Plätze schützen – schon aus finanziellen Gründen nicht.

    Die Stadt Münster rechnet pro Poller mit 20.000 Euro. Und die Straße, in der das Unglück geschah, wäre wohl auch nicht abgesichert gewesen. Doch in all die Traurigkeit mischt sich nun trotzdem die Frage: Hätte das Unglück verhindert werden können?

    Seehofer: "Poller hätten in dem konkreten Fall helfen können"

    Der Bild-Zeitung sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU): „Poller hätten in dem konkreten Fall helfen können, aber es muss immer nach einzelnen Gesichtspunkten der Örtlichkeiten entschieden werden.“ Seehofer befürwortet generell mehr Poller in deutschen Innenstädten – er sagt aber auch, dass er den Landesregierungen nicht vorgreifen wolle, und dass die Barrikaden auch kein Allheilmittel seien, weil dadurch auch Rettungskräfte behindert werden könnten.

    In mehreren Städten wurde nach den Anschlägen von Nizza und Berlin immer wieder über den Einbau von Anti-Terror-Pollern diskutiert, die einen Lastwagen oder ein Auto aufhalten sollen. Vor allem Großveranstaltungen sollen so besser geschützt werden. An den Zugängen zum Gelände des Augsburger Plärrers etwa, der derzeit wieder tausende Menschen anlockt, sind Poller aufgestellt. Auch der Weihnachtsmarkt auf dem Augsburger Rathausplatz wird durch mobile Fahrzeugsperren geschützt.

    Man werde alles versuchen, um die Sicherheitslage weiter zu verbessern, versprach Seehofer. Neben dem Einbau von Pollern sei auch eine deutliche Polizeipräsenz wichtig. Panik will er aber nicht verbreiten. Der Bild sagte er: „Im Grunde haben wir eine sehr gute Sicherheitslage in Deutschland. Aber auch eine sehr angespannte – aufgrund der internationalen Lage.“

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