Abgebrannte Straßenzüge, verkohlte Fahrzeuge - viel mehr finden einige Anwohner in Südkalifornien, die in die Brandgebiete zurückkehren, nicht vor. Das sogenannte «Mountain Fire» nahe der Stadt Camarillo nordwestlich von Los Angeles zerstörte mindestens 132 Häuser sowie andere Gebäude und beschädigte 88 weitere. Das Ausmaß der Schäden dürfte noch steigen. Nach Angaben der Behörden dauert die Begutachtung der ausgebrannten Gebiete an.
Flammen erst zu sieben Prozent unter Kontrolle
Die Flammen hatten sich durch heftige Winde schnell auf eine Fläche von mehr als 82 Quadratkilometern ausgebreitet. Anfangs waren die Windböen so stark, dass keine Löschflugzeuge eingesetzt werden konnten. Am Freitag entspannte sich die Lage leicht, der Wetterdienst hob die Windwarnung auf. Knapp 2.500 Feuerwehrleute und Helfer waren im Einsatz. Sie konnten die schnelle Verbreitung der Flammen in den Wohngebieten leicht eindämmen.
Die Brände würden jetzt in steilen, unzugänglichen und trockenen Gebieten toben. Dort sei die Bekämpfung schwierig, teilten die Feuerwehr im Bezirk Ventura County mit. Am Rande der Stadt Camarillo legte das «Mountain Fire» ganze Straßenzüge in Schutt und Asche. Tausende Anwohner hatten die betroffenen Gebiete rasch räumen müssen, oft nur mit wenigen Habseligkeiten.
«Riesiger Schock» - Anwohner vor den Ruinen
«Es ist ein riesiger Schock, wie ein schlechter Traum», sagte Brittanie Bibby der «Los Angeles Times». Sie war mit ihrer Familie erst kürzlich von Arizona nach Kalifornien zurück in ihr Elternhaus gezogen. Nun sei alles verbrannt - «alle Erinnerungen an die Familie, alle unsere Besitztümer».
Wie das Sheriffbüro mitteilte, erlitten zehn Menschen Rauchvergiftungen. Berichte über mögliche Todesopfer gab es zunächst nicht. Die Ursache für das Feuer werde noch untersucht, hieß es.
Tiere gerettet
Zahlreiche Tiere konnten aus den Brandgebieten in Sicherheit gebracht werden, darunter 80 Enten. Ein Tierheim postete ein Video von der geglückten Rettungsaktion.
Waldbrände verursachen jedes Jahr in Kalifornien große Zerstörung an Wäldern und auch Wohngebieten. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten. Angefacht wurden die Flammen zudem von starken Santa-Ana-Winden, die vor allem im Herbst und Winter auftreten. Insgesamt sind derzeit in dem Westküstenstaat laut Calfire rund ein Dutzend größere Brände aktiv.
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