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Mordserie in Schwäbisch Hall: Mutmaßlicher Serienmörder für weiteren Tod verantwortlich?

Schwäbisch Hall

Mordserie: Steht der Verdächtige mit weiteren Todesfällen in Verbindung?

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    Spurensicherer der "Soko Höhe" im Einsatz.
    Spurensicherer der "Soko Höhe" im Einsatz. Foto: Thumilan Selvakumaran, dpa

    Spätestens seit dem 25. Januar 2023 musste die "Soko Höhe" davon ausgehen, dass sie es mit einem Serienmörder oder einer Serienmörderin zu tun hat. An jenem Mittwoch wurde die 89 Jahre alte Rentnerin Ger­traute N. tot in ihrer Wohnung in Schwäbisch Hall gefunden. Die Obduktion ergab, dass sie keines natürlichen Todes starb. Damit war klar, dass in der kleinen Stadt im Nordosten Baden-Württembergs seit Oktober 2020 bereits die dritte ältere Frau ermordet wurde. Im Dezember wurde zudem eine 77-Jährige in Schwäbisch Hall getötet. Die "Soko Höhe" war daraufhin auf 75 Ermittlerinnen und Ermittler aufgestockt worden. Mit Erfolg: Die Polizei konnte einen Verdächtigen verhaften. Unklar ist, für wie viele Morde er verantwortlich sein soll. Sogar ein vierter Todesfall wird geprüft.

    Schwäbisch Hall: Mutmaßlicher Serienmörder schweigt zu Vorwürfen

    Der mutmaßliche Serienmörder von Schwäbisch Hall, der 31 Jahre alt ist, konnte am Dienstagnachmittag festgenommen werden. Die Festnahme ist am Hagenbacher Ring 147 erfolgt. Brisant ist dabei, dass in unmittelbarer Nähe zwei der drei Opfer wohnten und auch ermordet wurden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde er einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen Mordes, Totschlags und versuchten Raubs. Die Beschuldigung wegen Mordes einer 94-Jährigen im Oktober 2020 taucht nicht auf dem Haftbefehl auf. Anschließend wurde er in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Seitdem macht der Tatverdächtige von seinem Schweigerecht Gebrauch und äußert sich nicht zu den Vorwürfen, wie die Polizei am Donnerstag sagte.

    Die Staatsanwaltschaft Schwäbisch Hall und das Polizeipräsidium Aalen hatten für den Mittwochmittag zu einer Pressekonferenz geladen, bei welcher die Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben wurden. "Die Sonderkommission hat in den letzten Wochen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Schwäbisch Hall quasi rund um die Uhr ermittelt und wurde hierbei umfassend unter anderem durch das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Einsatz und das Polizeipräsidium Ulm unterstützt", sagte ein Polizeisprecher: "Durch die Ermittlungen konnten zahlreiche Puzzleteile zusammengeführt werden."

    Mordserie in Schwäbisch Hall: Polizei veröffentlichte am Montag ein Phantombild

    Die Stuttgarter Zeitung hatte am Dienstag von einem Polizeieinsatz im Wohngebiet Tullauer Höhe in Schwäbisch Hall berichtet. Augenzeugen hätten demnach erzählt, dass Zivilbeamte zunächst ein Gebäude umstellten und dann einen Mann in Handschellen abführten. Das Aalener Polizeipräsidium hatte sich zunächst nicht zu dem Einsatz geäußert, was sich nun ändern dürfte.

    Der 31-jährige Serbe soll sich mit seiner Frau und zwei Kindern seit vergangenem Dezember in Deutschland aufgehalten haben. Eine Meldeadresse in Deutschland habe er nicht. Er war hierzulande nicht kriminalpolizeilich bekannt gewesen. "Eine Kontaktaufnahme mit dem Herkunftsland des Tatverdächtigen wird erfolgen, um zu klären, ob es dort schon Auffälligkeiten gab", sagte Oberstaatsanwalt Harald Lustig dazu. Doch die extrem hohe Gewaltbereitschaft und die kurze Zeit zwischen den Taten deuten auf eine kriminelle Vorgeschichte hin.

    Nach Mordserie suchte Polizei öffentlich nach Tatverdächtigem

    Die Staatsanwaltschaft geht beim Tod der 77-Jährige von Mord aus Habgier aus, weil der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben soll. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler zunächst von Totschlag. Am Montag vor der Festnahme eines Verdächtigen hatte das Polizeipräsidium die Zeichnung eines Mannes veröffentlicht. Dieser soll am 17. Januar einen Rentner mit gezogener Waffe in dessen Wohnung bedroht haben. Er forderte Geld und schlug den Mann nieder. Ein Vorfall, der in Ilshofen stattfand, in einer Entfernung von rund 22 Kilometern zu Schwäbisch Hall. Und ein Vorfall, der die Ermittlerinnen und Ermittler der "Soko Höhe" hellhörig machte.

    Auch die drei Rentnerinnen waren mit Gewalt gegen den Kopf getötet worden. Eine Parallele, welche die Beamten offenbar dazu brachten, ein Phantombild zu veröffentlichen. Es sollte sich um einen 35 Jahre alten Mann handeln, der Sonnenbrille trug und gesprochen Deutsch sprach.

    Schwäbisch Hall: Hat der Verdächtige etwas mit zwei weiteren Todesfällen zu tun?

    Es ist unklar, ob der 31-Jährige für weitere Taten in Deutschland verantwortlich ist. Der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall und ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden war, ist noch nicht aufgeklärt. Die Polizei prüft weiterhin einen Zusammenhang, hat bisher aber noch keine konkreten Hinweise darauf.

    Nun wird sogar ein vierter Todesfall mit dem Verdächtigen in Verbindung gebracht. Nur eine Woche vor dem letzten Todesfall war eine 86 Jahre alte Seniorin an Kopfverletzungen gestorben, welche in der Nachbarschaft der beiden Opfer wohnte. Ihr Tod war als Unfall eingestuft worden. Nun wird aber ein möglicher Zusammenhang geprüft. Die Prüfung wird allerdings erschwert, weil die Leiche nicht mehr obduziert werden kann. Sie wurde bereits eingeäschert.

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