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Vermisste Deutsche in Italien getötet: Das ist bisher bekannt

Mord in Italien

Frau aus dem Raum Augsburg in Italien getötet: Ein Mordfall gibt Rätsel auf

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    Die Polizei tappt im Fall der Toten aus der Nähe von Augsburg im Dunkeln.
    Die Polizei tappt im Fall der Toten aus der Nähe von Augsburg im Dunkeln. Foto: Christoph Sator/dpa (Symbolbild)

    Die Via Arena in Ogliastro Marina hat etwas vom Paradies. Das Tyrrhenische Meer ist nur einen Steinwurf entfernt. Palmen und Pinien zieren die Gegend, die immer noch so etwas wie ein Geheimtipp am Mittelmeer ist. Das hatten sich offenbar auch Silvia N. und ihr Lebensgefährte gedacht, als sie sich vor Jahren hier im Cilento, 130 Kilometer südlich von Neapel, niederließen. Nun hat sich der Traum in ein Drama verwandelt. Die 53-Jährige aus der Nähe von Augsburg wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.

    Bereits vergangenen Freitag hatte die Polizei in dem kleinen Ort in Süditalien eine Frauenleiche entdeckt. Nach der Obduktion war klar: Es handelt sich um die seit Tagen vermisste Deutsche. Ihr Ehemann hatte sie bereits am Dienstag als vermisst gemeldet. An jenem Tag hatte Silvia N. nachmittags das gemeinsame Haus verlassen und war nicht zurückgekehrt. Tagelang suchten Polizei, Zivilschutz, freiwillige Helferinnen und Helfer und sogar die Küstenwache nach der Vermissten. Am Freitag stießen die Suchenden dann auf eine Frauenleiche, die in einem Waldstück unweit des Hauses des Ehepaars lag. Der 62-jährige Ehemann soll seine Frau später identifiziert haben. Er war zwischenzeitlich selbst in Verdacht geraten.

    Verdacht gegen Ehemann der toten Deutschen in Italien ausgeräumt

    Dieser erhärtete sich nach einem stundenlangen Verhör am Freitag jedoch nicht, im Gegenteil. Eine Überwachungskamera auf dem Nachbargrundstück hatte nicht nur aufgezeichnet, wie Silvia N. – offenbar ohne Mobiltelefon und Geldbeutel – aus dem Haus ging. Auf den Videoaufnahmen war außerdem zu sehen, wie der Ehemann auf der Terrasse des Hauses schlief, als seine Frau das Grundstück verließ.

    „Die beiden leben schon seit einigen Jahren in meiner Gemeinde“, sagte Bürgermeister Marco Rizzo. „Sie hatten sich integriert und waren in der Gegend bekannt. Uns liegen keine Berichte über Probleme oder Gewalttätigkeiten jeglicher Art gegen sie vor.“ Ogliastro Marina ist ein kleiner Ort mit etwa 800 Einwohnerinnen und Einwohnern, viele hier kennen sich. In der Urlaubs-Hauptsaison sind vor allem die Strände der Gemeinde beliebt bei Touristen. Ogliastro Marina liegt Nationalpark Cilento e Vallo di Diano, dem zweitgrößten Nationalpark Italiens.

    Fall Silvia N. in Ogliastro: Tatumstände noch unklar

    Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass Silvia N. kurz nach ihrem Verschwinden an einem anderen Ort getötet und erst später an den Fundort gebracht wurde. Die Leiche soll Brandspuren, Verletzungen und Stichwunden aufgewiesen haben. Was den Täter und sein Motiv angeht, tappen die Fahnderinnen und Fahnder bislang im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Vallo della Lucania ermittelt wegen Mordes gegen unbekannt. Eine anfangs verfolgte Spur, bei der nach Medienangaben eine „mögliche Verbindung zum früheren Privatleben der Frau“ untersucht wurde, brachte offenbar keine Erkenntnisse. Die Polizei sicherte das Anwesen des Ehepaars, beschlagnahmte ein Campingmobil sowie einen Wohnwagen.

    Felice Carbone, Anwalt der Familie von Silvia N., rief die Bevölkerung zur Zusammenarbeit auf. „Ich bitte jeden, der etwas gesehen hat, sich mit den Carabinieri in Verbindung zu setzen, auch anonym“, sagte er. Er hoffe, dass die Ermittler auf diese Weise Informationen bekämen, „um die Person zu identifizieren, die für diese mörderische Tat verantwortlich ist“.

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