Charles III. hat in seinem ersten Jahr als König weitaus mehr Termine übernommen als seine Mutter Queen Elizabeth II. zu Beginn ihrer Regentschaft. Der Monarch habe bisher an 161 Tagen mehr als 550 offizielle Verpflichtungen gehabt, meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch unter Berufung auf den offiziellen Palastkalender.
Elizabeth hingegen absolvierte im ersten Jahr nach ihrer Thronbesteigung an 157 Tagen etwas mehr als 400 Termine und reiste auch deutlich weniger als ihr Sohn.
Die Queen hatte das Amt am 6. Februar 1952 nach dem Tod ihres Vaters König George VI. übernommen. Sie starb nach 70 Jahren auf dem Thron am 8. September 2022. Seitdem ist ihr ältester Sohn britischer König.
Charles besuchte bereits alle vier Landesteile des Vereinigten Königreichs. Hinzu kamen mit dem Staatsbesuch in Deutschland und einem privaten Aufenthalt in Rumänien auch zwei Auslandsreisen. Hingegen blieben George sowie Elizabeth, die zunächst auch nicht Nordirland besuchte, in ihrem ersten Jahr stets in Großbritannien. Mit der Terminfülle seines Großvaters kann aber auch der amtierende König nicht mithalten: George nahm an 183 Tagen mindestens 570 Termine wahr.
Weitere Unterschiede
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede, wie PA betonte. So beteiligte sich George stärker am Tagesgeschehen. Er empfing nicht nur den Premierminister zur wöchentlichen Audienz, sondern traf sich auch häufiger mit anderen Regierungsvertretern, darunter die für die Post oder die Kohleminen zuständigen Minister. Elizabeth und auch Charles hingegen kamen in ihrem ersten Jahr auf dem Thron deutlich häufiger mit den Regierungschefs zusammen: die Queen 27 Mal mit Premierminister Winston Churchill, der König 5 Mal mit Kurzzeit-Regierungschefin Liz Truss und 21 Mal mit Amtsinhaber Rishi Sunak. Allerdings trafen sie deutlich seltener auf andere Politiker.
Ein weiterer Unterschied zwischen George und seinen Nachfahren ist historisch begründet. In den 1930er Jahren hatte das British Empire noch Bestand, Indien zum Beispiel wurde erst 1947 unabhängig. George hatte daher viele Audienzen mit Würdenträgern und Diplomaten aus britischen Kolonien.
(dpa)