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Mode-Kette Esprit meldet Insolvenz an

Insolvenz

Nächste große Modekette ist insolvent: Esprit meldet Insolvenz an

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    Das Logo der  Modekette Esprit ist von diesem Schild bereits entfernt worden. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet.
    Das Logo der Modekette Esprit ist von diesem Schild bereits entfernt worden. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolbild)

    Die Liste an teils prominenten Modeketten, die in finanzielle Schieflage geraten sind, ist bereits lang und laut Experten ist 2024 kein Insolvenzen-Ende in Sicht. Nun ist klar, dass sie um einen Eintrag reicher wird: Der Modekonzern Esprit hat für seine Obergesellschaft sowie ein halbes Dutzend weiterer deutscher Töchter beim Amtsgericht Düsseldorf Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Was das für Mitarbeiter und Umfeld bedeutet und wie es jetzt weitergehen soll, geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor.

    Wieso ist Esprit insolvent?

    Seit Mitte Mai ist jetzt für die deutschen Ableger der Modekette das eingetreten, was die Esprit-Töchter in Belgien und in der Schweiz bereits zwei Monate vorher ereilte: die Insolvenz. Damit ist Esprit in der Branche bei weitem nicht allein, mussten doch unter anderem Peek & Cloppenburg Düsseldorf, die schwäbische Modekette Peter Hahn, das Münchner Unternehmen Hallhuber und auch das Augsburger Modehaus Rübsamen diesen Schritt gehen.

    Für Esprit gilt Deutschland als wichtigster Markt. Von dort aus werde, so die dpa, zudem das europäische Geschäft entscheidend geführt. Warum es bis zur Anmeldung der Insolvenz kam, führt Esprit auf mehrere Gründe zurück:

    • "extrem hohe Kosten" durch Inflation, Zinssätze und Energiepreise
    • die Folgen der Corona-Pandemie
    • die Folgen internationaler Konflikte
    • Altlasten wie hohe Mieten für langfristige Mietverträge für mittlerweile unangemessen große Läden
    • Lohnkosten für eine "übermäßig aufgeblähte Belegschaft"
    • hohe Ausgaben für eine Logistik mit Überkapazitäten
    • sinkenden Umsätze

    Durch die Insolvenz in Eigenverwaltung könne eine Kontinuität sichergestellt werden, die helfen werde, den Unternehmens- wie auch Markenwert zu erhalten, Arbeitsplätze zu schützen sowie die Umstrukturierung möglichst erfolgreich zu gestalten, so der Konzern.

    Esprit-Insolvenz: Wie geht es mit den Mitarbeitern weiter?

    Das Unternehmen habe die rund 1500 betroffenen Mitarbeiter in Deutschland informiert, meldet die dpa. Die Geschäfte sollen indes fortgeführt werden. Man strebe an, das Geschäft insgesamt entsprechend neu zu strukturieren, um zukunftsfähig zu sein. Das Unternehmen prüfe eigenen Angaben zufolge, welche weiteren Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des Eigenverwaltungsverfahrens bestehen. Dazu zählen offenbar auch Gespräche mit einem Finanzinvestor, der Interesse signalisiert haben soll. Es gehe unter anderem um Markenrecht für Europa.

    Esprit insolvent: Was sagen die Verantwortlichen?

    Die Verantwortlichen bei Esprit sind sich sicher: "Durch die Anpassung des Markenimages an die betriebliche Effizienz, die Bewältigung unverhältnismäßiger Kosten und die Sondierung neuer Finanzierungsmöglichkeiten ist das Unternehmen in der Lage, die Herausforderungen zu meistern, sich an die sich entwickelnde Marktdynamik anzupassen, seine Marktposition zu verbessern und eine nachhaltige Zukunft zu sichern." 

    Man Yi Yip, die bisher als Geschäftsführerin die Geschicke leitete, scheidet laut Mitteilung aus dem Unternehmen aus. Sanieren sollen den Konzern die Rechtsanwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler. Die Hauptzentralen von Esprit liegen in Hongkong sowie in Ratingen (Nordrhein-Westfalen). In Deutschland gibt es Unternehmensangaben zufolge 57 Läden, in Europa 124. Esprit ist weltweit aktiv.

    Übrigens: Nicht jeder Rettungsversuch nach einer Insolvenz glückt. Das musste kürzlich Outdoorhändler McTrek miterleben. Dass es wiederum auch anders gehen kann, weiß die High-Fashion-Modemarke Madeleine aus Franken.

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