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Milch und Diabetes: Können Milchprodukte vor der Zuckerkrankheit schützen?

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Milch und Diabetes: Können Milchprodukte vor der Zuckerkrankheit schützen?

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    Mit Milch gegen die Zuckerkrankheit? Der Konsum von Milchprodukten soll helfen, das Risiko einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung zu senken.
    Mit Milch gegen die Zuckerkrankheit? Der Konsum von Milchprodukten soll helfen, das Risiko einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung zu senken. Foto: Sina Schuldt, dpa (Symbolbild)

    Die meisten Diabetes-Patienten in Deutschland sind an Typ-2 erkrankt. Anders als bei Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse bei Typ-2-Diabetes noch Insulin. Doch die Körperzellen verwerten es nicht mehr effektiv. Wer sich gegen Typ-2-Diabetes schützen will, sollte sich ausreichend bewegen und auf eine gesunde Ernährung achten.

    Tierische Produkte werden bei einer Typ-2-Diabetes in der Regel nur in geringen Mengen empfohlen. Doch jetzt haben zwei Studien gezeigt, dass der Konsum von Milchprodukten das Risiko senken könnte, an einer Typ-2-Diabetes zu erkranken. Besonders interessant: Das soll vor allem für für Menschen mit einer Laktoseintoleranz gelten.

    Zuckerkrankheit: Schützt Milch vor Diabetes?

    Ein Forscher-Team der Universität Neapel Federico II. hat 2022 untersucht, wie der Konsum von tierischen Produkten mit der Entstehung von Typ-2-Diabetes zusammenhängt. Vereinfacht gesagt haben die Wissenschaftler sich dafür durch Datenbanken geklickt, über 170 Studien ausgewertet und miteinander vergleichen. Sie haben also eine große Meta-Analyse durchgeführt.

    Bei dieser Analyse hat sich unter anderem gezeigt, dass der Konsum von Milchprodukten das Typ-2-Diabetes-Risiko senken kann:

    • Laut den Forschern verringert der Konsum von 200 Gramm Milch pro Tag das Diabetes-Risiko um zehn Prozent.
    • Fettarme Milchprodukte (200 Gramm pro Tag) sollen zu einer Risikominderung von fünf Prozent führen.
    • Und Jogurt (100 Gramm pro Tag) soll das Erkrankungs-Risiko um sechs Prozent senken.
    • Käse und Vollmilchprodukten haben den Forschern zufolge hingegen keinen Einfluss darauf, ob man an Typ-2-Diabetes erkrankt.

    Das Fazit der Forscher: „Milchprodukte sind reich an Nährstoffen, Vitaminen und anderen bioaktiven Verbindungen, die den Glukosestoffwechsel – die Verarbeitung von Zucker durch den Körper – positiv beeinflussen können.“

    Die Betonung liegt hier allerdings auf „können“. Die Forscher erklären, dass noch weitere Studien notwendig sind, um ihre Ergebnisse zu untermauern. Trotzdem zeigen sie sich zuversichtlich, dass der regelmäßige Verzehr von Milchprodukten in moderaten Mengen dabei helfen kann, das Risiko einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung zu senken. „Insbesondere von fettarmen Produkten, Milch und Jogurt“.

    Übrigens: Während Typ-1-Diabetes meist schon im Kindesalter auftritt, entsteht eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung meist später im Leben. Doch wie kommt es eigentlich zu Diabetes?

    Neue Studie: Milch senkt bei Laktoseintoleranz das Diabetes-Risiko

    Neben der großen Meta-Studie von 2022 gibt es noch eine weitere Studie, die zeigt, dass der Konsum von Milchprodukten das Risiko senken könnte, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Allerdings mit einer Einschränkung: Man muss laktoseintolerant sein.

    Das mag erstmal paradox klingen. Doch laut einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 2023 - erschienen im Fachmagazin Nature Metabolism - verringert sich das Risiko einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung von laktoseintoleranten Menschen um rund 30 Prozent, wenn sie regelmäßig Milch trinken. Bei laktosetoleranten Menschen konnten die Forscher hingegen keinen solchen Effekt feststellen.

    Doch warum ist das so? „Es ist naheliegend, dass durch den Milchkonsum bestimmte Bakterien im Darm mit Milchzucker gefüttert werden und diese besser wachsen“, erklärt Prof. med. Robert Wagner vom Deutschen Diabetes-Zentrum in einem Statement. „Diese nützlichen Darmbakterien produzieren wiederum Substrate, die sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken könnten, und gegen Typ-2-Diabetes schützen können.“

    „Laktosetolerante Personen hingegen zersetzen den durch die Milch aufgenommenen Milchzucker bereits im Dünndarm“, so Wagner weiter. Dadurch komme dieser im Dickdarm nicht mehr an und füttere auch nicht mehr die nützlichen Bakterien.

    Allerdings handelt es sich hierbei erstmal nur um eine Vermutung. Ein genauer Nachweis dieses Mechanismus‘ ist den Autoren der Studie nicht gelungen.

    Schon gewusst? Eine neue Studie aus den USA hat gezeigt, dass ein Diabetes-Medikament bei Demenz helfen könnte.

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