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MiG-29 vs. Eurofighter: Preis, Daten & Einsatz in Ukraine

Kampfjet-Lieferung

Kampfjets für die Ukraine: Der MiG-29 im Vergleich zum Eurofighter

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    MiG-29-Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe im Einsatz.
    MiG-29-Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe im Einsatz. Foto: Roman Pilipey, dpa (Archivbild)

    Es hatte sich angedeutet, nun ist es beschlossene Sache: Polen wird MiG-29-Kampfjets an die Ukraine liefern. Die Bundesregierung stimmte einer entsprechenden Lieferung zu. Die Flugzeuge stammen aus den Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR. Sie galten einst als beste Kampfjets der Welt und erarbeiteten sich einen legendären Ruf. Doch was ist noch dran, am Mythos MiG-29? Und wie schneiden die

    Lieferung an die Ukraine: MiG-29-Kampfjets im Porträt

    Mikojan-Gurewitsch MiG-29, so lautet der volle Name des Flugzeugs, welches von der Sowjetunion entwickelt wurde und am 6. Oktober 1977 seinen Erstflug machte. Rund sechs Jahre später erfolgte die Indienststellung der MiG-29, die in Russland noch heute in Serienproduktion hergestellt wird. Mittlerweile wurden mehr als 1600 Maschinen produziert. Es gibt die MiG-29 in verschiedenen Ausführungen und Versionen. Die Kampfjets wurden immer wieder modernisiert, gelten allerdings trotzdem in vielen Bereichen als veraltet.

    Die MiG-29 sind enorm verbreitet und werden von den Luftwaffen von vielen verschiedenen Staaten verwendet. Nach der Wiedervereinigung gingen im Oktober 1990 alle 24 MiG-29, die zuvor in die Luftstreitkräfte der DDR eingegliedert waren, in den Bestand der Bundeswehr über. Sie wurden in den Jahren darauf in das Jagdgeschwader 73 integriert und vor allem zu Übungszwecken genutzt. Als die Beschaffung der Ersatzteile zu kostspielig wurde, gab die

    MiG-29 vs. Eurofighter: Wie unterscheiden sich die Kampfjets – und wo finden sich Gemeinsamkeiten?

    Die MiG-29 galt lange Jahre als das beste Kampfflugzeug der Welt, was viele Gründe hat. Einer ist die Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,25. Die Jets können also mehr als das Doppelte der Schallgeschwindigkeit erreichen. Der MiG-29 verfügt zudem über hervorragende aerodynamische Fähigkeiten, was zu großen Teilen am Rumpf liegt, der für Auftrieb sorgt. Er ist mit den Flügeln verschmolzen, was einen einzigen, großen Auftriebskörper bildet. Die Flugzeuge brauchen nur etwa 250 Meter für den Start.

    Die Idee hinter den Jets ist die sogenannte Luftnahunterstützung. Die Maschinen werden also für die direkte Unterstützung von Bodentruppen eingesetzt. Hier findet sich der erste Unterschied zum Eurofighter Typhoon, der als bester "Swing-Role"-Kampfjet der Welt gilt. Das bedeutet, dass er in wenigen Sekunden von einem Angriff auf Bodenziele zu einem Luftkampf umschalten kann. Im Luftkampf zwischen Jagdflugzeugen, dem sogenannten Dogfight, muss sich die MiG-29 aber nicht verstecken. Vorteile bringt vor allem das legendär geworden Kobramanöver. Bei diesem verringert der Pilot einer MiG-29 die Geschwindigkeit deutlich, damit die feindlichen Flugzeuge die eigene Maschine überholen und ein gutes Ziel darstellen. Die abrupte Verringerung des Tempos wird erreicht, indem der Jet schlagartig nach oben gestellt wird und somit den Luftwiderstand deutlich erhöht.

    Ein Nachteil der MiG-29 ist, dass sie wegen des hohen Spritverbrauchs kaum länger als 45 Minuten im Einsatz bleiben können. Die Kampfreichweite liegt in der Regel nicht höher als bei 700 Kilometern. Wenn ein Zusatztank an Bord ist, können es deren 1300 sein. Das Problem: Die Kampfjets können nicht in der Luft betankt werden, wie es bei Eurofightern der Fall ist. Daher müssen sie oft auf den Boden zurückkehren, wo sie anfällig für Angriffe sind. Radar und Navigation sind bei den MiG-29 zudem veraltet. Auch hier liegt der Eurofighter der Bundeswehr, der auch über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt, vorn.

    Ein Eurofighter Typhoon bei der Übung "Baltic Tiger" im Jahr 2022.
    Ein Eurofighter Typhoon bei der Übung "Baltic Tiger" im Jahr 2022. Foto: Christophe Gateau, dpa (Archivbild)

    MiG-29 und Eurofighter im Vergleich: Daten und Fakten

    Die wichtigsten Daten der MiG-29:

    • Preis: zwischen 30 und 60 Millionen Euro (in der Produktion)
    • Länge: 17,32 Meter
    • Spannweite: 11,36 Meter
    • Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,25, beziehungsweise 2390 km/h
    • Reichweite im Kampfeinsatz: rund 700 Kilometer (ohne Zusatztank)
    • Steigrate: 330 m/s
    • Maximale Flughöhe: 18.000 Meter
    • Normales Startgewicht: 16.800 Kilogramm
    • Bewaffnung: etwa 5000 Kilogramm Waffenlast
    • Vorteile im Dogfight gegenüber dem Eurofighter
    Eine MiG-29 der ukrainischen Luftwaffe nach einem Flug.
    Eine MiG-29 der ukrainischen Luftwaffe nach einem Flug. Foto: Roman Pilipey, dpa (Archivbild)

    Der Eurofighter im Daten-Check:

    • Preis: rund 130 Millionen Euro (mit Bewaffnung, Flugstunden und Ersatzteilen)
    • Länge: 15,96 Meter
    • Spannweite: 10,95 Meter
    • Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,35, beziehungsweise 2900 km/h
    • Reichweite im Kampfeinsatz: etwa 1300 Kilometer
    • Steigrate: 315 m/s
    • Maximale Flughöhe: knapp 20.000 Meter
    • Normales Startgewicht: 15.500 Kilogramm
    • Bewaffnung: rund 7500 Kilogramm Waffenlast
    • Vorteile bei Radar und Navigation, der Reichweite und der variablen Einsatzmöglichkeiten gegenüber der MiG-29

    Die Rolle der MiG-29 in der Ukraine

    Die Kriegsführung, für welche sich die MiG-29 eignen, gilt als nicht mehr modern. Im Krieg in der Ukraine könnten die Kampfjets trotzdem effektiv sein. Ein großer Vorteil ist, dass die ukrainischen Piloten mit der MiG-29 bestens vertraut sind. Sie können sie bei verschiedensten Missionen einsetzen.

    Die russische Luftwaffe hatte zu Beginn des Krieges hohe Verluste hinnehmen müssen. Die MiG-29 könnten nun dafür sorgen, dass der Einsatz von Kampfjets für Russland noch gefährlicher wird.

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