Auf einem Stadtfest in Solingen feiern Tausende den 650. Jahrestag der Stadtgründung. Dann ersticht ein Angreifer drei Menschen und verletzt weitere Menschen schwer. Der Täter entkommt. Das ist über den Angriff bekannt:
Was ist in Solingen passiert?
Am Freitagabend feierte Solingen den 650. Geburtstag der Stadt in Nordrhein-Westfalen. Tausende Menschen waren in der Solinger Innenstadt unterwegs. Gegen 21.40 Uhr begann ein bislang unbekannter Täter, offenbar wahllos auf Menschen einzustechen. Dabei tötete er drei Menschen. Acht weitere verletzte er mit dem Messer, drei davon schwer.
Was ist über den Täter in Solingen bekannt?
Auch Stunden nach der Tat konnte der Angreifer bislang nicht gefasst werden. Ein Großaufgebot der Polizei ist im Einsatz, um nach ihm zu fahnden. Nach Angaben eines dpa-Reporters sind am Samstag weiterhin auch Spezialeinheiten in der Stadt unterwegs. Ein Polizeisprecher sagte in der Nacht, zum Aussehen des Flüchtigen gebe es keine gesicherten Informationen. Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sicherte auf der Plattform X auch Unterstützungen des Bundes zu. Später am Tag reiste Faeser nach Solingen. „Wir lassen uns in solchen Zeiten nicht spalten, sondern stehen zusammen und lassen es auch nicht zu, dass ein solch‘ furchtbarer Anschlag die Gesellschaft spaltet“, sagte die SPD-Politikerin bei ihrem Besuch. Die Gesellschaft müsse gerade in solch schweren Stunden zusammenstehen. Von jenen, die jetzt Hass säen wollten, dürfe man sich nicht beeindrucken lassen, betonte Faeser.
Nach dpa-Informationen ist am Samstag ein Mann festgenommen worden, bei dem es sich nach ersten Ermittlungen allerdings nicht um den Täter handeln soll. Die Beschreibung des Täters durch Zeugen vor Ort soll demnach nicht mit dem Festgenommenen übereinstimmen. Der Mann sitze in Gewahrsam, hieß es aus Polizeikreisen.
Welches Motiv steckt hinter dem Messerangriff in Solingen?
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen stuft die Tat als Anschlag ein, weil der Täter wohl zielgerichtet handelte. Da der Täter im Getümmel des Stadtfestes entkommen konnte, sind zurzeit keine genaueren Angaben dazu möglich. Das Motiv des Täter sei weiter unklar, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers bei einer Pressekonferenz in Wuppertal. Medienberichten zufolge hat sich aber die Terrororganisation „Islamischer Staat“ zu der Tat bekannt.
Wie gehen die Sicherheitsbehörden weiter vor?
Die Suche nach dem Täter läuft am Samstagmorgen weiter. „Menschen im Solinger Innenstadtbereich sollen vorsichtig sein“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei mit Blick auf den noch flüchtigen Täter. „Wer eine verdächtige Person sieht, soll sofort den Notruf 110 wählen und diese nicht ansprechen.“ Für Zeugen hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet. Dort können Informationen zur Tat oder dem Täter sowie Bild- oder Videomaterial hochgeladen werden.
Die Polizei hat ihre Ermittlungen aber weit über Solingen ausgeweitet. Im gesamten Bundesgebiet liefen Polizeiaktionen, sagte der Düsseldorfer Polizeiführer Thorsten Fleiß am Samstag bei einer Pressekonferenz in Wuppertal. Er sprach von „umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen, Ermittlungsmaßnahmen“. Auch Bundesbehörden seien beteiligt.
Wie geht es in Solingen weiter?
Das Stadtfest, das eigentlich noch bis Sonntag andauern sollte, wurde abgebrochen und wird nicht fortgesetzt. Die Stadt Solingen schreibt auf ihrer Homepage: „Nach einem heimtückischen Attentat während der Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum der Stadt Solingen mit mehreren Todesopfern und Verletzten wurde die Veranstaltung am Freitagabend abgebrochen.“
Wie reagieren Politikerinnen und Politiker auf den Anschlag?
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich auf der Plattform X zum Angriff und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus, den Verletzten wünscht Scholz eine „schnelle Genesung“. Außerdem er klärt er: „Der Täter muss rasch gefasst und mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte nach einem Telefonat mit Solingens Oberbürgermeister: „Der Täter muss zur Rechenschaft gezogen werden. Stehen wir zusammen - gegen Hass und Gewalt.“
Die Tat von Solingen überschattet auch den Beginn der Bundesliga. Die Teams starteten mit Trauerflor in ihre Spiele am Samstag, um der Opfer zu gedenken.
Wann wird es neue Informationen geben?
Um 17 Uhr werden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Landesinnenminister Herbert Reul (beide CDU) am Tatort in Solingen erwartet. (mit dpa)
Und natürlich kommt sofort, wie auch Tagesschau nachzulesen, von einigen Politikern das dumme Schwätz wie "Messerverbot muss vorankommen", "Verschärfung der Gesetze", usw. Nur, dass dies vollkommen praxisfremd ist, vom vorhandenen Personal nicht mal ansatzweise umgesetzt werden kann, scheint niemanden zu interessieren. Hauptsache die Politik, bestimmte Richtungen, haben sich wieder geäußert und scheinbar die Wählerschaft vom Versuch ihrer redlichen Maßnahmen überzeugt. Nonsens! Praxis: Wer hätte bzw. wie hätte man z.B wie in diesem Fall mehrere Tausend Feiernde auf Messer prüfen sollen oder können? Es wird Zeit die Ursachen solcher Vorkommnisse mehr in den Fokus zu setzen als pauschale nicht umsetzbare oder kontrollierbare Verbote. Und natürlich auch eine entsprechend konsequente Justiz. Mehr Befugnisse für Sicherheitskräfte? Wozu bzw. warum? Solche Vorfälle lassen sich leider nicht vorhersagen. Aber bestätigt es sich, dann ist scheinbar wieder ein Nichtdeutscher ursächlich betroffen.
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