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Messerangriff auf AfD-Kandidaten in Mannheim: Verdächtiger in Psychiatrie

Mannheim

Nach Messerattacke auf AfD-Kandidaten: Verdächtiger in Psychiatrie

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     In Mannheim ist ein AfD-Gemeinderatskandidat am späten Dienstagabend mit einem Messer angegriffen worden.
    In Mannheim ist ein AfD-Gemeinderatskandidat am späten Dienstagabend mit einem Messer angegriffen worden. Foto: Rene Priebe, dpa

    Am Dienstagabend gegen 22.45 Uhr ist es in Mannheim erneut zu einem Messerangriff gekommen. Dabei wurde der AfD-Gemeinderatskandidat Heinrich Koch verletzt. Der mutmaßliche Täter konnte festgenommen werden.

    AfD-Gemeinderatskandidat in Mannheim mit Messer angegriffen

    Nach Angaben des Kreisverbands der AfD ereignete sich der Vorfall in der Nähe des Marktplatzes. Koch habe demnach einen Plakatabreißer auf frischer Tat ertappt. Er habe die Person gestellt und wurde daraufhin angegriffen und mit einem Messer verletzt. Der Politiker befinde sich noch im Krankenhaus, habe aber nur Schnittverletzungen davongetragen. Die AfD bezeichnete den Angriff als eine Attacke von Linksextremisten. Die Angaben konnten offiziell noch nicht bestätigt werden. "Wir sind erschrocken und bestürzt", sagte der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier.

    Der AfD-Gemeinderatskandidat Koch geht von einem politischen Motiv der Tat aus. Die Verdächtigen hätten Wahlplakate an dem ganzen Platz "heruntergerockt", sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Im Netz habe es bereits zuvor Aufrufe zu Angriffen auf AfD-Politiker in Mannheim gegeben.

    Faeser verurteilt Gewalttat gegen AfD-Kandidaten in Mannheim

    Ein 25 Jahre alter Tatverdächtiger wurde gefasst und kam nach Angaben der Ermittler in ein psychiatrisches Krankenhaus. Bei der Festnahme habe es deutliche Hinweise auf eine psychische Erkrankung gegeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. "Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand liegen keine konkreten Hinweise vor, dass der Tatverdächtige bei dem Angriff erkannt hatte, dass es sich bei dem Geschädigten um einen AfD-Politiker handelt." Der Tatverdächtige ist einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Dieser habe einen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen und die Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Mannheim mit.

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die Gewalttat gegen den AfD-Kommunalwahlkandidaten in Mannheim scharf verurteilt. "Es gibt niemals eine Rechtfertigung für Gewalt", sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Dem Verletzten wünsche ich gute und vollständige Genesung und danke der Polizei für den schnellen Zugriff."

    Messerangriff in Mannheim: Polizist stirbt an Verletzungen

    Bei einem Messerangriff am vergangenen Freitag in der Mannheimer Innenstadt bei der Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) waren sechs Männer verletzt worden. Einer von ihnen, ein 29-jähriger Polizist, erlag am Sonntag seinen Verletzungen. Der mutmaßliche Täter, ein 25-jähriger Afghane, wurde von einem anderen Beamten niedergeschossen. Nach Angaben vom Dienstag war der Mann bislang nicht vernehmungsfähig.

    Behörden zufolge war der Angriff mutmaßlich islamistisch motiviert. Es verdichteten sich die Erkenntnisse, dass es sich um eine islamistisch-extremistisch motivierte Straftat handle, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag in Stuttgart. Hinweise, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um eine Person handle, die einer größeren Gruppe angehöre, gebe es nicht. Es könne sich um einen islamistisch radikalisierten Einzeltäter handeln. (mit dpa)

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