Ältere Erwachsene, die regelmäßig das Internet nutzen, könnten laut einer Studie ihre psychische Gesundheit verbessern. Menschen ab 50 Jahren, die online sind, haben im Durschschnitt weniger depressive Symptome, so eine im Fachjournal «Nature Human Behaviour» veröffentlichte Studie. Sie hatten um etwa neun Prozent geringere Depressionswerte als Nicht-Nutzer und waren zufriedener mit ihrem Leben. Analysiert wurde das Internetverhalten von mehr als 87.000 Erwachsenen.
Vorteile für Ältere
Für Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die möglicherweise weniger mobil sind oder aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen weniger aktiv sein können, kann das Internet demzufolge mehrere wertvolle Funktionen haben. Die Studienautoren betonen, dass digitale Kommunikation nicht nur als Informationsquelle dient, sondern auch die soziale Vernetzung erleichtert. Sie kann zudem helfen, Kontakte mit Familie und Freunden zu pflegen und das soziale Netzwerk zu erweitern. Besonders bei Personen über 65, die unverheiratet sind oder wenig sozialen Kontakt haben, zeigten sich die positiven Effekte laut der Studie deutlich.
... auch bei gelegentlicher Nutzung
Interessanterweise mussten die Teilnehmenden nicht ständig online sein, um die Vorteile zu spüren. Auch bei weniger als einer Nutzung pro Woche gab es positive Effekte auf die Lebenszufriedenheit und mentale Gesundheit. Qingpeng Zhang, einer der Studienautoren von der Universität Hongkong, erklärt: «Diese Vorteile zeigten sich in allen Ländern und unterstreichen das Potenzial des Internets als Werkzeug zur Verbesserung der psychischen Gesundheit weltweit.»
Allerdings ist es auch eine Frage der Dosis: Sich aufs Digitale zu konzentrieren und durchgehend online zu sein wäre wohl nicht ratsam. Die britische Professorin Andrea Wigfield vom Centre for Loneliness Studies findet, dass das Internet zwar ein wichtiges Mittel zur Kontaktpflege sein kann, aber keine dauerhafte Alternative zum direkten sozialen Austausch im echten Leben darstellt. «Das Internet kann Menschen verbinden, aber es kann nicht die Bedeutung von echten Begegnungen ersetzen, die gerade für das Gefühl von Zugehörigkeit entscheidend sind», erklärte sie im Magazin «BBC Science Focus».
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