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Historisches Unwetter in Spanien: Mehr als 158 Tote, zahlreiche Vermisste

Spanien

Mehr als 158 Tote nach historischen Unwettern in Spanien

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    Von den Wassermassen der Überschwemmungen übereinander geschobene Autos liegen in einer überfluteten Straße. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.
    Von den Wassermassen der Überschwemmungen übereinander geschobene Autos liegen in einer überfluteten Straße. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Foto: Alberto Saiz, AP

    Die Zahl der Toten nach den verheerenden Unwettern in großen Teilen Spaniens ist auf mindestens 158 gestiegen. Allein in der am schwersten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes wurden 155 Leichen geborgen, wie die Regionalregierung mitteilte. Weitere drei Opfer gab es in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha. Dutzende Menschen gelten nach wie vor als vermisst.

    Nach Unwetter mindestens 158 Tote in Spanien

    Unwetter im Osten und Süden Spaniens hatten Überschwemmungen in den ans Mittelmeer grenzenden Regionen Andalusien, Murcia und Valencia verursacht. Mancherorts fiel innerhalb von einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr - dem Wetterdienst Aemet zufolge in einigen Orten der Region Valencia bis zu 490 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Binnen kürzester Zeit verwandelten sich Straßen in Flüsse und Bäche in reißende Ströme, die Menschen, Autos und Bäume, aber auch Infrastruktur mit sich rissen und vielerorts große Verwüstung anrichteten. Die Regierung verhängte eine dreitägige Staatstrauer.

    Es sei eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der modernen Geschichte Spaniens, schreibt die spanische Zeitung El País. Am späten Mittwochnachmittag seien etwa 115.000 Menschen ohne Strom und knapp 120.000 ohne Anschluss an Telekommunikation.

    Unwetter in Spanien: Provinz Valencia besonders betroffen

    Medienberichten zufolge galten die Unwetterwarnungen am Dienstag und Mittwoch zwischenzeitlich für zehn der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes. Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen, wie Aemet mitteilte. In den sozialen Medien und über Nachrichtenapps teilten Betroffene Bilder und Videos von über die Ufer getretenen Flüssen, Sturzbächen oder aber von ihrem eigenen Standort, um eine Rettung zu erleichtern.

    Dutzende Menschen in Valencia mussten die Nacht Mittwoch auf Donnerstag in Lastwagen, Autos, auf den Dächern von Geschäften oder Tankstellen oder in den obersten Stockwerken von Häusern verbringen. Teilweise waren sie auch in ihren Fahrzeugen eingesperrt und warteten auf Rettung, berichtet die spanische Zeitung El País. Im Landesinneren der Provinz Valencia waren die Regenfälle besonders heftig. Viele Straßen sind nicht befahrbar, der Flug- und der Bahnverkehr wurde eingestellt.

    Spanien: Unwetter richteten bereits in Andalusien Schäden an

    Der Sturm soll im Laufe des Donnerstags erneut an Intensität verlieren. Für die Provinzen Andalusien, Aragonien, Kastilien und Léon, Katalonien, Extremadura, die autonome Region Valencia sowie die Stadt Ceuta gilt laut Aemet immer noch die Warnstufe Gelb. Es werden starke, wenn auch nicht mehr sintflutartige Regenfälle erwartet. Sie werden die Suche nach Vermissten sowie den Wiederaufbau der Infrastruktur erschweren, schreibt El País. Erneut ergiebige Regenfälle würden am Donnerstag im Süden Kataloniens sowie in Extremadura und im Westen Andalusiens erwartet. „Aber nichts von dem, was wir am Dienstag im Mittelmeerraum gesehen haben“, sagte Aemet-Sprecher Rubén del Campo. Laut El País werden mehr als 1000 Soldaten bei den Rettungsarbeiten in den betroffenen Gebieten unterstützen.

    Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt. (mit dpa)

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