Die griechische Insel Kreta liegt mitten im Mittelmeer und lockt jedes Jahr Millionen Touristen an. Das liegt vor allem an ihrer beeindruckenden Natur, die viele schöne Wanderrouten bietet und den schönen Stränden, die unter anderem auch zum Tauchen und Schnorcheln einladen.
Ihre geografische Lage macht die Insel Kreta aber auch anfällig für Erdbeben. Während die Hauptreisezeit angelaufen ist, hat es mehrere Beben in der Region gegeben.
Mehrere Erdbeben vor Kreta gemessen: Was ist passiert?
Am Dienstagabend (2. Juli) wurde auf Kreta zunächst ein Erdbeben der Stärke 4,5 gemessen. Etwa 30 Minuten später folgte ein Beben von 4,6 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag unter dem Meeresboden circa 16 Kilometer südlich von Kaloi Limenes im Regionalbezirk Heraklion. In der Nacht folgten drei weitere, kleinere Beben weiter südlich im Meer.
Der renommierte Seismologe und Vorsitzender der Organisation für Planung und Schutz vor Erdbeben, Efthymis Lekkas, erklärte gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT: „Das Gute ist, dass wir es mit Epizentren zu tun haben, die sich vom Festland entfernen.“ Demnach würden sich die Beben zunehmend ins Meer verlagern.
Erdbeben auf Kreta: Haben sie Auswirkungen auf den Urlaub?
Zwar waren Anwohner und Experten nach dem zweiten, großen Beben am Dienstag beunruhigt, da es an Land spürbar gewesen sei. Es wurde jedoch niemand verletzt und keine Sachschäden gemeldet, wie die Griechenland Zeitung berichtet. „Wir beobachten die Entwicklung“, so Lekkas weiter. Es sei zu früh, um zu sagen, ob es sich um das Haupt-Erdbeben handelte. Die Region südlich von Kreta sei das aktivste Erdbebengebiet des Landes. „Erdbeben werden erwartet, wir bewerten sie jedes Mal. Diese seismische Aktivität gibt keinen Anlass zur Sorge“, stellte der Experte im Gespräch mit ERT klar. Auswirkungen auf den Urlaub haben die jüngsten Erdbeben offenbar wohl nicht.
Das dürfte auch für die Beben gelten, die zuletzt aufgezeichnet wurden: Am Mittwochmorgen gab es ein weiteres Erdbeben südlich von Heraklion mit einer Stärke von 3,8. Am frühen Donnerstagmorgen meldete das Geodynamische Institut von Athen dann erneut ein Beben von 3,7 auf der Richterskala - diesmal aber nördlich von Kreta. Demnach befand sich das Epizentrum 53 Kilometer nördlich von Heraklion in einer Tiefe von 14,4 Kilometer.
Wie verhalte ich mich, wenn es zu einem Erdbeben kommt?
Erlebt man ein Erdbeben, ist das richtige Verhalten entscheidend. Laut dem griechischen Ministerium für Zivilschutz sollte man folgendes tun, wenn man sich in einem Gebäude befindet:
- Ruhe bewahren
- Unter einem stabilen Möbelstück in Deckung, hinknien und das Bein eines Tisches mit den Händen festhalten
- Wenn es keine stabilen Möbel gibt, in der Mitte des Raumes hinknien, die Körpergröße möglichst verringern und Kopf wie Hals mit den Händen schützen
- Von großen Glasflächen (Fenster, Glastrennwände) oder Möbeln und Gegenständen entfernen, die zu Verletzungen führen könnten
- Nicht versuchen, sich aus dem Haus zu retten
- Nicht auf den Balkon gehen
Im Freien wird empfohlen, sich von Gebäuden, Bäumen und Telefon- sowie Stromkabeln fernzuhalten und - sofern man einen solchen Gegenstand mit sich führt - mit einer Tasche oder einem Aktenkoffer den Kopf zu bedecken. Wer gerade mit dem Auto unterwegs ist, sollte vorsichtig anhalten, ohne den Verkehr zu behindern und Schutz auf einer freien Fläche suchen. Tunnel, Brücken oder Überführungen sollten nicht durchfahren werden.
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