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Medien: Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling verteidigt Aussagen in Transgender-Debatte

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Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling verteidigt Aussagen in Transgender-Debatte

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    J.K. Rowling ist in die Kritik geraten. Jetzt bezieht die britische Autorin Stellung.
    J.K. Rowling ist in die Kritik geraten. Jetzt bezieht die britische Autorin Stellung. Foto: Joel C Ryan/Invision/AP, dpa

    Mit einer umstrittenen Äußerung über Transgender-Menschen hat Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling vor wenigen Tagen für Aufsehen gesorgt. In der Debatte geht es beispielsweise um Frauen, die laut Geburtsurkunde als Männer auf die Welt kamen. Rowling hatte kürzlich auf Twitter einen Artikel kritisiert, in dem Frauen als "Menschen, die menstruieren" bezeichnet wurden. 

    "Ich bin sicher, dass es ein Wort für solche Menschen gegeben hat", lästerte die Autorin. Das englische Wort "women" für Frauen war in dem Artikel vermieden worden. Rowling fragte in ihrem Tweet spöttisch, ob das frühere Wort "Wumben", "Wimpud" oder "Woomud" geheißen habe. "Ich bin sicher, dass es früher ein Wort für diese Menschen gab. Kann jemand helfen?" Die Folge: Es hagelte Kritik.

    Daniel Radcliffe und Emma Watson beziehen Stellung

    Selbst Schauspieler aus den Harry-Potter-Verfilmungen distanzierten sich von Rowling. Potter-Darsteller Daniel Radcliffe (30) entschuldigte sich für den Schmerz, den die Äußerungen den Betroffenen zugefügt habe. "Transgender-Frauen sind Frauen", schrieb er auf der Website von "The Trevor Project", einer US-Organisation, die Seelsorge für LGBTQ-Jugendliche anbietet.

    Auch die 30-jährige Schauspielerin Emma Watson, die einst Hermine Granger verkörperte, sprach Klartext: Trans-Menschen wüssten schon selbst, was sie seien. Außerdem verdienten sie es, ihr Leben zu leben, ohne ständig hinterfragt zu werden oder zu erfahren, dass sie nicht sind, wer sie sind." Kritiker nannten Rowling auch schon "Hexe" oder verglichen sie mit dem schrecklichen schwarzen Magier Voldemort, Harry Potters Feind. 

    Nun hat die 54-jährige Rowling nachgelegt: Am 10. Juni veröffentlichte sie einen Essay auf ihrer Hompegae. Erstmals hat die Harry-Potter-Autorin darin über sexuelle Übergriffe und Missbrauch in ihrer ersten Ehe gesprochen. "Ich stehe nun seit über 20 Jahren im Blickpunkt der Öffentlichkeit und habe nie öffentlich darüber gesprochen, dass ich eine Überlebende von häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen bin", schreibt die britische Autorin auf ihrer Webseite. 

    J.K. Rowling spricht über Missbrauch

    In ihrem Essay lässt Rowling eigene Erfahrungen einfließen und erläutert ihre Äußerungen über Trans-Menschen. Sie argumentiert etwa mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und zeigt sich besorgt, dass immer mehr junge Frauen eine Geschlechtsanpassung wünschten. Grundsätzlich sei sie besorgt, dass radikale Trans-Aktivisten keine Differenzierung der Geschlechter mehr zulassen würden, betont sie.

    Und sie wird sehr persönlich. Es sei ihr gelungen, aus ihrer ersten, von Gewalt geprägten Ehe zu fliehen, schreibt die Autorin. Sie schäme sich nicht dafür, was ihr passiert sei. "Die Narben, die Gewalt und sexuelle Übergriffe hinterlassen haben, verschwinden nicht - egal wie sehr man geliebt wird und wie viel Geld man verdient hat", so Rowling. Noch heute hasse sie es, wenn es plötzlich laut werde oder sie nicht bemerke, wie sich Menschen ihr leise von hinten näherten. 

    "Ich habe meine Vergangenheit nur erwähnt, weil ich wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten eine komplexe Hintergrundgeschichte habe." Dies präge ihre Ängste, Interessen und Meinungen, schrieb Rowling zum Schluss ihres Textes. "Ich vergesse diese innere Komplexität nie, wenn ich eine fiktive Figur erschaffe, und ich vergesse sie nie, wenn es um Trans-Menschen geht." Sie sei äußerst glücklich. "Ich bin eine Überlebende und sicherlich kein Opfer." (dpa/AZ)

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