Staus auf den Zufahrtsstraßen zu Stränden und Ausflugszielen, Parkplatzchaos, Taximangel und Trinkwasserprobleme: Mallorca, die meistbesuchte Urlaubsinsel Europas, ist in diesem Sommer an ihre Grenzen gestoßen. Und zwar derart, dass die Rufe nach einer Begrenzung des Massentourismus wieder lauter werden.
„Wir können nicht weiter wachsen“, verkündete etwa die Inselregierung. Die Situation sei fürchterlich, klagte der Bürgermeister von Deià. Dort wohnen viele Künstler, Hollywoodstar Michael Douglas besitzt in der Nähe eine Finca. Im überlaufenen Deià musste nach Monaten des Regenmangels das Trinkwasser rationiert werden. Das Füllen von Pools wurde verboten, Privatgärten durften nicht mehr gegossen werden. Auch andernorts, beispielsweise in Campos, Artá, Sóller oder Manacor wurde das Wasser knapp.
Urlaub auf Mallorca: 2022 könnte ein Rekordjahr werden
Die Inselregierung hatte bereits ein Moratorium beschlossen, das die Bettenzahl auf 430.000 begrenzt. Zudem dürfen mittlerweile nur noch drei Kreuzfahrtschiffe pro Tag auf der Insel anlegen. Doch weil die Touristenzahl in den zwei Pandemiejahren 2020 und 2021 stark zurückging, pausierte auch die Debatte über die Auswüchse des Massentourismus.
Mit der Rückkehr der Urlauberinnen und Urlauber in diesem Sommer ist sie ebenfalls zurück: Im Juli und August kamen nach vorläufigen Angaben sogar mehr Touristen als im Vor-Pandemiejahr 2019. Den Buchungen zufolge geht es im September so weiter. 2022 könnte ein Rekordjahr werden.