Die Staatsanwaltschaft Stade hat das Ermittlungsverfahren gegen Influencer Fynn Kliemann gegen Zahlung einer Geldbuße vorläufig eingestellt. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass Kliemann 20.000 Euro an gemeinnützige Organisationen zahle, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Kai Thomas Breas, am Donnerstag. Sobald das Geld eingegangen sei, sei das Verfahren eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft hatte nach einem TV-Beitrag des Satirikers Jan Böhmermann gegen den Musiker und Geschäftsmann Kliemann ermittelt. Bei dem Verfahren sei es neben einem Betrugsverdacht vor allem um den Verdacht des Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gegangen, sagte Breas.
Kliemann: Betrugsvorwürfe "falsch", aber "nicht alles richtig gemacht"
"Ich bin sehr froh über die Entscheidung", teilte Kliemann der Welt in einem schriftlichen Statement mit. Dass die Betrugsvorwürfe "falsch" seien, sei für ihn persönlich sehr wichtig. Unabhängig davon habe er "nicht alles richtig gemacht". "Ich habe mir alles schön geredet, den Fokus verloren und falsche Entscheidungen getroffen." Kliemanns Presseanwalt Christian Schertz bedauerte eine mediale "Vorverurteilung und Stigmatisierung". Die dpa hatte bei Kliemann ebenfalls eine Reaktion angefragt, zunächst ohne Ergebnis.
Ex-Geschäftspartner von Kliemann: "Vorwürfe rechtlich nicht haltbar"
Die Ermittlungen gegen den Ex-Geschäftspartner von Kliemann, Tom Illbruck, laufen dagegen weiter. Das Ergebnis sei offen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Illbruck sagte der dpa, die Staatsanwaltschaft habe ihm ebenfalls angeboten, das Verfahren gegen eine Geldstrafe einzustellen. Das lehne er aber weiterhin ab. "Ich möchte vollumfänglich geklärt haben, dass die Vorwürfe rechtlich nicht haltbar sind."
Kliemann, der
, und eine Textilfirma aus Nordrhein-Westfalen waren im Mai 2022 durch den TV-Beitrag im ZDF in die Kritik geraten. Im Kern des Beitrags wurde die Frage aufgeworfen, ob bei Geschäften der Textilfirma mit einem Großhändler im Jahr 2020 ganz bewusst das Produktionsland verschwiegen wurde - Masken kamen aus Asien statt aus Europa. (dpa)