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Masern-Ausbruch in Österreich 2024: Was ist der Grund?

Infektionskrankheit

Masern breiten sich in Österreich rasant aus

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    In Österreich erkranken immer mehr Menschen an Masern.
    In Österreich erkranken immer mehr Menschen an Masern. Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild)

    In Österreich häufen sich zurzeit Fälle von Masernerkrankungen. Allein in diesem Jahr wurden laut der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bereits 75 Fälle gemeldet (Stand 13. Februar). Zum Vergleich: 2023 waren es insgesamt 186 Fälle – dreimal so viele wie in Deutschland bei fast einem Zehntel der Einwohneranzahl. In den Vorjahren, 2021 und 2022, gab es laut einem Bericht des Gesundheitsministeriums jeweils nur einen Fall.

    Doch woher kommt der Anstieg an Erkrankungen? Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Österreich keine Impfpflicht. Wie der österreichische Radiosender Ö1 berichtet, seien derzeit nur zwischen 80 und 90 Prozent der Kleinkinder in Österreich durchgeimpft. Damit das Virus ausgerottet werden könne, müsse die Impfquote laut österreichischem Gesundheitsministerium aber bei 95 Prozent liegen. 

    Masernwelle in Österreich: Gesundheitsminister ruft zur Impfung auf

    Doch die Impflücken sind zu groß. Wie eine Anfragebeantwortung des österreichischen Gesundheitsministers Johannes Rauch (Grüne) ergab, ist die Zahl der abgerufenen Kombinationsimpfungen gegen Masern-Mumps-Röteln seit 2020 kontinuierlich gesunken. Während 2019 noch knapp 340.000 Dosen abgerufen wurden, waren es 2020 nur noch 175.000 und 2021 nur noch knapp 160.000. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums würden zu wenige Kinder die zweite Impfdosis erhalten, die jedoch für einen vollständigen Schutz notwendig sei. Einen Hotspot gibt es zudem nicht. Die Erkrankungen treten landesweit auf. 

    Gesundheitsminister Rauch rief auf X, früher Twitter, zur Impfung auf: "Mein Appell: Lassen Sie Ihren Impfstatus und den Ihrer Kinder kontrollieren und holen Sie gegebenenfalls Ihre Schutzimpfung jetzt nach. Ihrer Gesundheit zuliebe. Nicht umsonst zählen Impfungen zu den größten Errungenschaften in der Medizin."

    In Deutschland gibt es seit 2020 eine Masernimpfpflicht

    In Deutschland gibt es seit Anfang 2020 eine Impfpflicht für Schul- und Kindergartenkinder sowie für Personal in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen. Masern zählen zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Im schlimmsten Fall kann eine Maserninfektion eine tödliche Gehirnhautentzündung auslösen. Eine Impfung sorgt für einen lebenslangen Schutz. 

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