Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wurde in Berlin ausgezeichnet. Von dem Jüdischen Museum Berlin bekam sie den Preis für Verständigung und Toleranz. Am Samstagabend bekam die 103-Jährige bei einer Feierstunde den Preis überreicht. Die Laudatio hielt der Alt-Bundespräsident Joachim Gauck.
Margot Friedländer engagiere sich „seit vielen Jahren und trotz ihres hohen Lebensalters mit schier unfassbarer Kraft gegen Hass und Ausgrenzung“, hieß es in der Begründung für die Auszeichnung. Sie habe sich der Aufgabe verschrieben, im Land der Täter von ihren persönlichen Erinnerungen an die nationalsozialistische Unterdrückung und Verfolgung sowie an die Shoah zu erzählen und diese schmerzhaften Erinnerungen präsent zu halten.
Margot Friedländer vom Jüdischen Museum Berlin ausgezeichnet
Wenige Tage davor wurde Friedländer mit dem Bambi in der Kategorie Mut ausgezeichnet worden. Friedländer wurde 1921 als Jüdin in Berlin geboren. Während des Nationalsozialismus konnte sie vorerst in Berlin untertauchen, 1944 wurde sie jedoch festgenommen und nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte als einzige in ihrer Familie die Zeit im Vernichtungslager und emigrierte danach in die USA, wo sie 60 Jahre in New York lebte. Im Alter von 88 Jahren kehrte sie zurück nach Deutschland. 2008 erschien ihre Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen. Als Jüdin versteckt in Berlin“.
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