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Marburg-Virus: Hauptbahnhof Hamburg wegen Verdachtsfall teilweise gesperrt

Marburg-Virus

Verdacht auf Marburg-Virus: Teile des Hamburger Hauptbahnhofs zeitweise gesperrt

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    Ein Rettungswagen steht vor dem Hauptbahnhof. Dort ist mindestens ein Mensch wegen einer möglichen schweren Infektionskrankheit mit einem Spezialfahrzeug der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht worden.
    Ein Rettungswagen steht vor dem Hauptbahnhof. Dort ist mindestens ein Mensch wegen einer möglichen schweren Infektionskrankheit mit einem Spezialfahrzeug der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht worden. Foto: Bodo Marks, dpa

    Am Hamburger Hauptbahnhof sind am frühen Mittwochabend mindestens ein Mensch mit einem Spezialfahrzeug der Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Person soll Anzeichen einer schweren Infektionskrankheit gezeigt haben. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, soll es sich um einen Mann handeln, der gerade aus Ruanda wieder nach Deutschland eingereist sei und in dem ostafrikanischen Land Kontakt zu einem Menschen gehabt haben soll, der sich mit dem Marburg-Virus infiziert habe. Wie am Mittwochabend später bekannt wurde, sollen zwei Menschen wegen der Krankheit in Hamburg untersucht werden.

    Mit Marburg-Virus angesteckt? Mann wird an Hauptbahnhof in Hamburg festgesetzt

    Ein Feuerwehrsprecher bestätigte lediglich, dass der Mann in Hamburg mit einem sogenannten Infektionswagen weggefahren worden sei. Er habe grippeähnliche Symptome gezeigt, ihm sei dazu leicht übel gewesen, er habe jedoch kein Fieber gehabt.

    Eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Marburg-Virus.
    Eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Marburg-Virus. Foto: Bernhard-Nocht-Institut, dpa

    Laut Bild soll es sich um einen Medizinstudenten handeln, der mit seiner Freundin am Mittag von Frankfurt am Main nach Hamburg gefahren sein soll. Während der Fahrt mit dem ICE hätten beide die grippeähnlichen Symptome entwickelt. Der Mann sei zuvor mit einem Flugzeug aus Ruanda angereist, wo er einen Patienten behandelt haben soll, bei dem später das Marburg-Virus festgestellt worden sei. Das berichtet auch das Hamburger Abendblatt. Nun ist unklar, ob die beiden sich ebenfalls angesteckt haben.

    Wegen möglicher Infektion mit Marburg-Virus wurde ein Bahngleis zeitweise gesperrt

    Das Bezirksamt Hamburg-Nord ließ der dpa über einen Sprecher mitteilen, dass das Gesundheitsamt des Bezirks zuvor eine Personenfestsetzung über die Polizei veranlasst habe. Ein Sprecher der Leitstelle sagte, die Feuerwehr habe das Spezialfahrzeug zum Schutz der eigenen Leute eingesetzt - vorsorglich, falls tatsächlich Gefahr von dem möglichen Infizierten ausgeht. Zwischenzeitlich war am Hamburger Hauptbahnhof Bahnsteig vier gesperrt - die Sperrung sei inzwischen wieder aufgehoben.

    Das Marburg-Virus gilt als äußerst gefährlich. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem Bericht zusammenfasst, ist am 27. September in Ruanda ein Ausbruch des Marburgfiebers nachgewiesen worden. Aktuell seien 29 Fälle bekannt, darunter zehn Todesfälle. Ein Großteil der aktuell bekannten Fälle seien Beschäftigte aus großen Krankenhäusern, über 300 Kontaktpersonen stünden unter Beobachtung.

    Wie gefährlich ist das Marburg-Virus?

    Wie gefährlich ist das Marburg-Virus? Das Virus „ist ein mit dem Ebolavirus eng verwandtes Virus und verursacht damit vergleichbare Krankheitsbilder und Ausbrüche“, heißt es in dem Bericht des RKI. Die Inkubationszeit beträgt meist fünf bis zehn Tage, maximal 21. Frühsymptome des Marburgfiebers können vor allem Fieber, Abgeschlagenheit und Durchfälle sein, teilweise können sich aber auch innere sowie äußere Blutungen und Multiorganversagen entwickeln. Die Letalität, also die Wahrscheinlichkeit an der Krankheit zu sterben, lag bei bisherigen Ausbrüchen zwischen 22 und 90 Prozent - und damit sehr hoch. Sie ist auch davon abhängig, wie sich die medizinische Versorgung in einem Gebiet gestaltet.

    Das Marburg-Virus trägt seinen Namen, weil der erste bekannte Ausbruch 1967 im hessischen Marburg verzeichnet wurde, der auf importierte Affen aus Uganda zurückzuführen war. Danach, so das RKI, gab es vor allem Ausbrüche in Ostafrika und an der zentralafrikanischen Westküste. Das Virus überträgt sich von Mensch zu Mensch besonders durch den Kontakt zu Körperflüssigkeiten (insbesondere Blut, Erbrochenes, Fäkalien, Samen/Vaginalflüssigkeit), aber auch durch Schmier- und Kontaktinfektionen.

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    1 Kommentar
    Peter Pfleiderer

    Für den Marburg Virus sind die Grenzen offen, aber wenn Söder eine Amnestie für Corona Bußgelder anregt, ist das für die bayerischen Grünen ganz schlimm - kann man sich nicht ausdenken...

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