In Ruanda sind aktuell Dutzende Menschen am lebensbedrohlichen Marburg-Virus erkrankt. Auch im Hamburg gab es zwei Verdachtsfälle. Zwei Reisende hatten Anzeichen einer schweren Infektion gezeigt. Eine der beiden Personen hatte vor Kurzem in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem Menschen behandelt wurden, die mit dem Marburg-Virus infiziert waren.
Die beiden Reisenden waren mit dem Flugzeug in Frankfurt angekommen und dann mit dem ICE zum Hamburger Hauptbahnhof gefahren. Da sie Krankheitssymptome hatten, verständigten sie Ärzte in der Stadt. Die Bundespolizei sperrte daraufhin den Bahnsteig und die beiden wurden mit einem Infektionswagen ins Krankenhaus gebracht. Dort gab es die Entwarnung: Die beiden sind nicht am Marburg-Virus erkrankt.
Aber was ist das Marburg-Virus überhaupt? Wie gefährlich ist die Krankheit? Lesen Sie hier, was Sie über die Herkunft, die Symptome und die Behandlung des Virus wissen müssen.
Woher kommt das Marburg-Virus?
Das Marburg-Fieber wurde erstmals 1967 in einem Labor in Marburg nachgewiesen. Laborangestellte hatten sich mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert. Damals erkrankten 31 Personen, sieben von ihnen starben. Das Virus stammt vermutlich von Flughunden.
Neben dem Ausbruch 1967 in Europa ist das Marburg-Fieber in der Vergangenheit besonders in Zentral- und Ostafrika aufgetreten. Größere Ausbrüche hatte es von 1998 bis 2000 in der Demokratischen Republik Kongo und 2005 in Angola gegeben.
In Westafrika, wo auch Ghana liegt, tritt das Virus nun erst zum zweiten Mal auf. Erst vergangenes Jahr war ein Fall in Guinea festgestellt worden.
Wie wird das Marburg-Virus übertragen?
Das Virus ist höchst ansteckend und wird von Mensch zu Mensch besonders über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Urin übertragen. Eine Übertragung kann aber auch durch kontaminierte Oberflächen stattfinden.
Marburg-Virus: Was sind die Symptome?
Typische Symptome des Marburg-Fiebers sind starke Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen sowie hohes hämorrhagisches Fieber. Die Krankheit ist in vielen Fällen tödlich, die Sterblichkeitsrate schwankt je nach Behandlungsmöglichkeiten zwischen 25 % und 88 %.
Wie wird das Marburg-Virus behandelt?
Infizierte werden besonders mit Hilfe von Flüssigkeitszuführung behandelt. Es sind aktuell keine Medikamente oder Impfstoffe gegen das Marburg-Virus zugelassen, einige befinden sich allerdings in der Entwicklung.