Wenn Llorenç Coll, 51, über die Straßen von Palmas Viertel Son Gotleu läuft, grüßen ihn zahlreiche Menschen. Hier die Mutter mit Kopftuch und Kind an der Hand, dort die Frau mit Maske und Rollator, die Wortwechsel dauern in etwa so lange wie Geldabheben. Viele Bewohnerinnen und Bewohner von Son Gotleu kennen Llorenç Coll, im Hauptberuf versucht der Mitarbeiter der mallorquinischen Hauptstadt seit 20 Jahren den sozialen Brennpunkt aufzuwerten. Als er auf die Hauptstraße, den Carrer d’Indalecio Prieto, abbiegt, erkennt er zwei Rauschgiftsüchtige wieder. „Sie nehmen Heroin“, sagt Coll. Ein paar Schritte weiter riecht es nach Hundekot. Und in einer Seitenstraße stehen Autos – oder das, was von ihnen übrig ist: Karosserien. Bis unters Dach stapelt sich der Müll in ihnen.
Mallorca