Mitten in weiten Feldern, umgeben von Zypressen oder Obstbäumen, stehen sie oft seit Jahrhunderten: die Fincas auf Mallorca. Diese traditionellen Häuser, einst vor allem für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, prägen das mediterrane Landschaftsbild der Insel. Heute sind sie beliebte Ferienunterkünfte, die auch Prominente wegen ihrer Abgeschiedenheit schätzen. Doch wie sind die Fincas auf Mallorca entstanden, und welche Optionen haben Urlauber heutzutage?
Fincas auf Mallorca: Das ist ihre Geschichte
Das Wort "Finca" bedeutet übersetzt nichts anderes als "Grundstück" oder "Länderei". Diese Grundstücke haben sich in Privatbesitz befunden und sind von Landwirten aus den umliegenden Dörfern bewirtschaftet worden. Da die Arbeit auf dem Feld anstrengend und intensiv gewesen ist, haben die Landwirte angefangen, kleine Hütten zu errichten, um nicht täglich den Weg in ihr Dorf zurückzulegen. Dabei haben sie Steine verwendet, die auf den Feldern gefunden worden sind. Diese Anfänge der Fincas auf Mallorca gehen laut finca-ferienhaus.de bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die älteste Finca in ganz Spanien liegt laut TV-Immobilienmakler Marcel Remus sogar auf Mallorca. In der Nähe der Stadt Manacor befindet sich eine Finca, der ihre Geschichte bis 1545 zurückverfolgt werden kann.
Die heutigen Fincas haben sich aus den einfachen Steinhütten entwickelt. Nach und nach sind diese für mehrere Bewohner ausgebaut worden und haben eine Küche und einen Brunnen zur Wasserversorgung erhalten. Da die Fincas meistens als Bauernhöfe verwendet worden sind, haben die Bewohner in unmittelbarer Nähe zu ihren Tieren gelebt. In vielen Fincas hat der Stall direkt an das Wohnhaus angegrenzt, sodass nur eine Wand als Trennung vorhanden gewesen ist.
Architektur der Fincas auf Mallorca
Die Natursteinfinca ist laut immobilienmallorca.com die ursprünglichste Form der traditionellen Fincas. Das bedeutet, dass die Finca ausschließlich aus Steinen gemauert worden ist. Zudem haben traditionelle Fincas ein Satteldach, das auf mehreren Querbalken aufliegt. Diese sind häufig auch im Inneren des Hauses zu sehen. Durch die Steinmauern und die mediterrane Bauweise bilden die Häuser laut Marcel Remus ein harmonisches Bild mit der mallorquinischen Landschaft.
Heute werden Fincas nicht mehr ausschließlich aus Natursteinen gebaut. Heute wird zunächst eine Mauer aus Hohlblocksteinen errichtet. Diese wird isoliert und anschließend mit Natursteinen verkleidet. Dadurch ist die Finca auch im Winter vor Kälte geschützt. Denn im Tramuntana-Gebirge kann im Winter auf Mallorca auch Schnee fallen.
Finca auf Mallorca: Diese Auswahl haben Urlauber heute
Für viele Urlauber ist das Leben in einer Finca der Inbegriff des mallorquinischen Lebensgefühls. Umgeben von weiten Feldern, Zypressen und Obst- oder Mandelbäumen lässt es sich vollkommen entspannen und die Natur genießen. Wer sich dafür interessiert, in einer Finca auf Mallorca Urlaub zu machen, hat heute laut finca-ferienhaus.de folgende Möglichkeiten:
- Agriturismo-Urlaub auf einem bewirtschafteten Bauernhof
- Selbstversorger-Urlaub in einer restaurierten, historischen Finca
- Selbstversorger-Urlaub in einem neuen Ferienhaus, das im traditionellen Stil gebaut worden ist
Finca auf Mallorca: So werden Fincas vor dem Zerfall geschützt
Viele der mallorquinischen Fincas sind heute moderne Ferienanlagen mit Pool und Klimaanlage. Doch zwischen den vielen Schmuckstücken der Insel gibt es auch Fincas, die jahrzehntelang sich selbst überlassen worden sind und anfangen zu zerfallen. Um dem Verfall entgegenzusetzen, vergibt die balearische Regierung sogenannte Agriturismo-Lizenen, wie auf-nach-mallorca.info berichtet. Dadurch sollen aus alten Fincas neu restaurierte Ferienanlagen werden, die das mallorquinische Landleben Urlaubern näher bringen. Wer ein Agriturismo auf Mallorca betreiben und solch eine Lizenz von der balearischen Regierung haben möchte, braucht eine Finca mit folgenden Anforderungen:
- mindestens 21.000 Quadratmeter Land
- Bau der Finca muss vor 1960 liegen
Um die Fincas zu restaurieren, können auch Zuschüsse beantragt werden. So zum Beispiel für den Erhalt der Natursteinmauern.