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Magazin: "JWD.": Joko Winterscheidt macht ein Lifestyle-Magazin

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"JWD.": Joko Winterscheidt macht ein Lifestyle-Magazin

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    01.03.2018, Hamburg: Der Moderator Joko Winterscheidt steht bei einem Pressetermin im Verlagshaus Gruner und Jahr vor den Layouts des Lifestyle-Magazins "JWD". Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    01.03.2018, Hamburg: Der Moderator Joko Winterscheidt steht bei einem Pressetermin im Verlagshaus Gruner und Jahr vor den Layouts des Lifestyle-Magazins "JWD". Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Axel Heimken

    Mit ""JWD."" will TV-Entertainer Joko Winterscheidt jetzt unter Magazinlesern weitere Fans gewinnen. Die erste Ausgabe des neuen Lifestyle-Magazins aus dem Hamburger Verlag Gruner + Jahr ist von Donnerstag (22. März) an für 4,40 Euro und in einer Druckauflage von 200.000 Exemplaren im Handel zu haben. Das Heft bringt in Rubriken wie "Das Beste von Welt" und "Per Anhalter durch die Galaxis" zehn Mal jährlich vor allem mehrseitige Reportagen. 

    Joko Winterscheidt will mit "JWD." in Rente gehen

    "Wer Bock auf das Heft hat, wer lesen kann und Geschichten mag, wird etwas finden, was ihm gefällt", zeigt sich Winterscheid überzeugt. Das in der "Stern"-Gruppe erscheinende Magazin gehe mit seinem Zeitgeist-Charakter weit über den Themenmix klassischer Männermagazine hinaus, ergänzt Alexander Schwerin, Verlagsleiter der "Stern"-Gruppe.

    ""JWD."", die Kürzel des Titels stehen sowohl für "Joko Winterscheidts Druckerzeugnis" als auch für "Jot-we-de", für "Janz weit draußen". Für die Recherchen ist das zehnköpfige Reporterteam nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland - aktuell in Paris, im Oman und in Kalifornien - unterwegs. "Wir verbinden 70 Jahre Reportage-Tradition beim "Stern" und den Humor und die Abenteuerlust von Joko Winterscheidt, der sich in alles reinstürzt", sagt Redaktionsleiter Michalis Pantelouris. Er besuchte mit Winterscheidt ein Bordell in Dortmund, in dem Sex mit Frauenpuppen möglich ist. 

    "Ich bin ein unfassbarer Magazin-Junkie", sagt Joko Winterscheidt.
    "Ich bin ein unfassbarer Magazin-Junkie", sagt Joko Winterscheidt. Foto: Axel Heimken, dpa

    Ihre Erfahrungen dort legen sie nun im Heft offen - und ebenso ihre Ambitionen: "Der größte Preis, den man mir verleihen könnte, ist Ausgabe 2,3,4,5,6,7,8 ... Ich möchte, dass mich das Heft bis zur Rente trägt", sagt Winterscheidt.

    Immer mehr Magazine mit Prominenten

    Magazine mit prominenten Persönlichkeiten sind Trend. Barbara Schöneberger, Daniela Katzenberger und Eckart von Hirschhausen leihen Titelbildern nicht nur ihr Konterfei, sondern wollen ihren Lesern erklären, wie Leben eben geht. 

    Ihr Engagement hat sich in Auflagenzahlen für die betreffenden Verlage niedergeschlagen, die im rückläufigen Markt wie eine Wunderdroge wirken. 

    "Die Verlage nutzen die Strahlkraft der Prominenten, um neue Leser zu erreichen - nämlich die Fan-Gemeinde der Promis", erläutert Walter A. Fuchs, Verlagsgeschäftsführer von Pabel-Moewig in der Bauer Media Group. Da sind Daniela Katzenbergers (31) rund 2,6 Millionen Fans bei Facebook und mehr als 920.000 Follower bei Instagram ein Pfund. Mit der Dokusoap-Darstellerin (31) hat der Verlag im Oktober 2017 ein Magazin herausgebracht. Für den Verlagschef war die erste Ausgabe ein "voller Erfolg" mit verkauften 35.000 Exemplaren. Nr. 2 erscheint am 18. April - dann aber nicht mehr für 2,99 Euro, sondern schon für 3,50 Euro pro Heft. 

    Joko Winterscheidt hält bei Facebook mit 1,5 Millionen Abonnenten mit, zudem bringt der ProSieben-Entertainer ebenfalls einen großen TV-Fanclub in seine Medien-Präsenz ein. Und jetzt das Magazin ""JWD."".

    "Barbara" mit Barbara Schöneberger wird seit 2015 publiziert

    Über den Erfolg entscheide die Glaubwürdigkeit des Prominenten, erläutert der Kommunikationswissenschaftler Prof. Andreas Vogel von der Uni Bamberg. "Wichtig ist, dass das Testimonial authentisch und eine interessante Persönlichkeit ist, die sich auch mit anderen Themen in das Heft einbringt." Nach seiner Analyse übernimmt der Testimonial genannte Botschafter eine Funktion, die früher Chefredakteure hatten: Sie drückten - wie einst Henri Nannen beim "Stern" - den Magazinen ihren Stempel auf. "Kaum ein Chefredakteur bedient heute noch exklusiv einen Titel, sondern produziert mehrere - nebst Online-Auftritten", erläutert Vogel den Strukturwandel. 

    In den prall gefüllten Zeitschriftenregalen  scheint kaum Platz für neue Hefte. Und doch hat sich eine lukrative Nische aufgetan: Magazine mit prominenten Persönlichkeiten.
    In den prall gefüllten Zeitschriftenregalen scheint kaum Platz für neue Hefte. Und doch hat sich eine lukrative Nische aufgetan: Magazine mit prominenten Persönlichkeiten. Foto: Sven Hoppe/Illustration, dpa

    So ist es in der "Brigitte"-Gruppe, in der Chefredakteurin Brigitte Huber neben der traditionsreichen Frauenzeitschrift und ihren Ablegern auch für "Barbara" den Hut auf hat. Das Magazin mit Barbara Schöneberger (44) wird seit Herbst 2015 publiziert. "Wir hatten hohe Erwartungen, aber mit diesem Erfolg haben wir dann doch nicht gerechnet", sagt Huber angesichts von rund 300 Frauentiteln im Markt. Die verkaufte "Barbara"-Auflage liege aktuell bei mehr als 116.000 Exemplaren.  

    Der Hamburger Jahreszeiten-Verlag hat den Youtuber und TV-Doktor Dr. Johannes Wimmer (34) gewonnen, der 2018 erstmals in vier Heften sein "Doctainment" einbringt (4,95 Euro). In diesem Rhythmus gibt der Verlag auch "Lafer" heraus. "Ich reise dafür durch die halbe Welt, um Reportagen über die Weinlese, die Olivenernte oder die Märkte und Küchen Asiens einzufangen", versprach TV-Koch Johann Lafer (60) zur Erstausgabe 2017. "Die Publikation von Magazinen mit Prominenten zeugt von gesellschaftlichen Veränderungen", sagt Vogel. Der von sozialen Medien mit geprägte Zeitgeist scheint offensichtlich reif dafür. (dpa/fla)

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