Lange Zeit war er Italiens meistgesuchter Mafia-Boss, nun ist Matteo Messina Denaro tot. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Der Pate der sizilianischen Cosa Nostra starb demnach im Alter von 61 Jahren in einer Gefängnisklinik in der mittelitalienischen Stadt L'Aquila.
Mafiaboss Matteo Messina Denaro tot: Er war drei Jahrzehnte auf der Flucht
Messina Denaro war rund drei Jahrzehnte auf der Flucht, weil er als Mitglied der Cosa Nostra mehrere Morde begangen oder organisiert haben soll. Er soll etwa an den tödlichen Bombenanschlägen auf die Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im Jahr 1992 beteiligt gewesen sein. Der Mafiaboss soll auch die Entführung des 14-jährigen Giuseppe Di Matteo im Jahr 1993 mitgeplant haben: Der Junge war verschleppt worden, um seinen Vater vor einem Gerichtstermin als Zeuge zu beeinflussen.
Nach fast 800 Tagen wurde Giuseppe Di Matteo kurz vor seinem 15. Geburtstag erdrosselt und sein Leichnam in Säure aufgelöst. Auch bei Anschlägen in Rom, Mailand und Florenz 1993 soll er mitgewirkt haben, bei den Mafiaattacken kamen insgesamt zehn Menschen zu Tode. Geständnisse legte der Mafioso nie ab, zu einer Verhandlung war es bislang ebenfalls noch nicht gekommen.
"Cosa Nostra"-Pate Messina Denaro war erst im Januar 2023 gefasst worden
Erst im Januar dieses Jahres war Matteo Messina Denaro verhaftet worden, als er sich in der sizilianischen Hauptstadt Palermo unter falschem Namen wegen einer Darmkrebs-Erkrankung in einer Privatklinik behandeln lassen wollte. Nach seiner Verhaftung musste sich Messina Denaro noch zwei Operationen unterziehen müssen, er erhielt zudem eine Chemotherapie.
Aufgrund seines Krebsleidens hatte sich der Gesundheitszustand des 61-Jährigen in den vergangenen Tagen verschlechtert, am Freitag war der Mafiaboss deshalb nach Angaben der behandelnden Ärzte in ein irreversibles Koma gefallen. Auf seinen eigenen Wunsch seien lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt worden.