Die Lufthansa streicht vorerst alle Flüge nach Tel Aviv - aus Sicherheitsbedenken. Das bestätigte die Airline am Donnerstag, zuerst hatte die Bild darüber berichtet. Demnach will die Lufthansa die israelische Metropole bis zum 8. August nicht mehr ansteuern. Das gilt neben Passagierflügen auch für den Frachtverkehr. Betroffene Reisende können ihre Flüge jedoch kostenfrei stornieren oder umbuchen. Auch Beirut, die Hauptstadt des Libanon, soll bis zum 12. August nicht mehr angeflogen werden. Diese Regelung gilt für alle zur Lufthansa-Gruppe gehörende Fluggesellschaften. Das sind Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.
Lufthansa, Swiss, Eurowings: Flüge nach Tel Aviv fallen bis 8. August aus
Bei der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) hatte ein Krisenstab zuvor entschieden, ebenfalls bis zum 8. August wegen der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten mit den Flügen auszusetzen, berichtet der österreichische Kurier.
Bereits in der Nacht auf Donnerstag war es zu zwei Zwischenfällen gekommen. Die Lufthansa hatte einen Weiterflug von Zypern in die israelische Stadt abgesagt. Der Flug hätte eigentlich von München über Zypern nach Tel Aviv stattfinden sollen. Da der Iran zwischenzeitlich aber seinen Luftraum gesperrt hatte, hatte die Airline entschieden, nicht zu fliegen, weil sie keine Sicherheit hätte gewährleisten können.
Lufthansa und andere Airlines streichen Flüge nach Tel Aviv und Beirut
Zunächst hatte die Lufthansa nach dem Vorfall noch erklärt, dass es keine weiteren Einschränkungen des Flugbetriebs nach Tel Aviv gebe. Doch auch die Airline AUA musste in der Nacht einen Flug, der von Wien aus gestartet war und das Ziel Tev Aviv hatte, umkehren lassen. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, hatte später eine Sprecherin mitgeteilt.
Es ist zu erwarten, dass auch andere Airlines nachziehen. Bereits am Mittwoch (Ortszeit) hatten die beiden amerikanischen Fluggesellschaften United Airlines und Delta Airlines mitgeteilt, dass sie angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten die Flüge von und nach Israel einstellen. Das berichteten amerikanische Medien übereinstimmend.
Flugausfälle aufgrund neuester Entwicklungen im Nahen Osten
Die Entscheidungen der Airlines folgen auf die neuesten Entwicklungen im Nahen Osten. Innerhalb kurzer Zeit wurden zwei wichtige Gegner Israels ausgeschaltet: Hamas-Chef Ismail Hanija wurde bei einem Angriff in Teheran getötet, als er zur Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian gereist war. Einige Stunden zuvor, hatte Israel laut Armee-Angaben in einem Vorort Beiruts Fuad Schukr getötet, der die Nummer zwei der Hisbollah gewesen sein soll. Die Schiitenmiliz ist ebenso wie die Hamas mit dem Iran verbündet, der nun mit Vergeltung droht. (mit dpa)
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