Noch ist nicht allzu viel bekannt über Long Covid. Und die möglichen Langzeitfolgen einer Corona-Infektionen scheinen auch völlig unterschiedliche Ausprägungen anzunehmen.
Eine Studie lässt nun jedoch darauf schließen, dass Menschen mit Vorerkrankungen besonders gefährdet sind. Das berichtet die Bild, die auf die Auswertung der Personendaten durch das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Versorgung (ZI) verweist.
Demnach seien 24 von 25 Long-Covid-Fällen bereits vorerkrankt gewesen. "96 Prozent der Long-Covid-Fälle waren im Jahr zuvor bereits in ärztlicher Behandlung", wird ZI-Chef Dominik von Stillfried zitiert: "Die Daten zeigen: Long-Covid-Patienten weisen häufiger als die Allgemeinbevölkerung Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht und psychische Erkrankungen auf."
Long Covid: In mehr als der Hälfte der Fälle halten Beschwerden maximal drei Monate an
Das Institut habe die Daten aller kassenärztlichen Praxen ausgewertet, um auf dieses Ergebnis zu stoßen. Demnach seien 2021 rund 880.000 Patienten mit Long-Covid-Symptomen registriert worden. Während rund ein Prozent der Fälle schwer verlaufen und mit langwierigen Symptomen verbunden sei, seien zwei Drittel der Patienten nach maximal drei Monaten beschwerdefrei gewesen.
"Den Fall der jungen Frau, die noch nie etwas hatte und dann nach Infektion unter massiven Long-Covid-Komplikationen leidet, gibt es - aber eben nur sehr, sehr selten", betont von Stillfried und fordert: "Man muss dem Eindruck entgegentreten, dass jeder nach Covid mit Post-Covid und schweren Auswirkungen rechnen muss - das zeigen die Daten nicht."
Personen mit Vorerkrankungen gelten in der Corona-Pandemie ebenso wie etwa Senioren als Teil der vulnerablen Gruppen, die es besonders zu schützen gilt.