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London: Kater Larry bekommt in der Downing Street Konkurrenz

London

Kater Larry bekommt in der Downing Street Konkurrenz

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    Der 17 Jahre alte Kater Larry lebt seit 2011 im Sitz des britischen Premierministers.
    Der 17 Jahre alte Kater Larry lebt seit 2011 im Sitz des britischen Premierministers. Foto: Kirsty Wigglesworth, AP/dpa

    Gesichtet wurde der neue Bewohner in der Downing Street noch nicht. Klar ist nur, dass sich die Familie des britischen Premierministers Keir Starmer diese Woche ein sibirisches Kätzchen zugelegt hat. Damit bekommt Social-Media-Star Larry, der seit 13 Jahren in der Downing Street residiert, weitere Konkurrenz. Im Juli zog mit den Kindern des Regierungschefs bereits eine Katze namens Jojo in die berühmte Residenz ein. Auf seinem inoffiziellen X-Account hat Larry die Hierarchie geklärt: Das Kätzchen unterstehe ihm. 

    Dass damit nun vorerst doch kein Hund in den Regierungssitz kommt, überrascht. Schließlich hatten sich die Kinder des Premierministers – er hat einen Sohn und eine Tochter im Teenageralter – unbedingt einen Schäferhund gewünscht. Doch nach einem „langen Sommer der Verhandlungen”, wie Starmer sagte, kam es anders. Seine konservativen Vorgänger hatten oft Hunde: Rishi Sunak besitzt einen Labrador Retriever namens Nova, Boris Johnson brachte den schwer zu bändigenden Vierbeiner Dilyn mit, der der früheren Premierministerin Liz Truss zufolge Flöhe in der Downing Street verbreitet haben soll.

    Kater Larry ist ein Liebling der Presse

    Dass die neuen Katzen Larry den Rang ablaufen könnten, ist allerdings unwahrscheinlich. Immerhin ist der schwarz-braun getigerte Kater mit weißem Bauch und weißen Pfoten ein Liebling der Presse. Und auch für Touristen ist ein Foto von der Medien-Mieze Gold wert. Ihm zu Ehren wurde sogar eine blaue Plakette am Regierungssitz angebracht, die sonst berühmten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte vorbehalten ist. 

    Der 17-jährige Vierbeiner hat einen inoffiziellen X-Account, dem mehr als 900.000 Menschen folgen. Diese Reichweite macht sich der Betreiber, dessen Identität nicht bekannt ist, zunutze. So drohte Larry vor zwei Jahren damit, selbst das Handtuch zu werfen, sollte Boris Johnson nicht endlich zurücktreten. Kürzlich veröffentlichte er ein Foto von Donald Trump neben altem Putzzeug. Sein Kommentar: „Trump sieht aus wie ein Spülschwamm, kurz bevor man ihn wegwirft.“

    Larry hat ein offizielles Amt: Oberster Mäusefänger

    In die Downing Street zog Larry, dem das Wachpersonal sogar die schwarz lackierte Tür des Regierungssitzes aufhält, unter dem konservativen Premierminister James Cameron im Jahr 2011. Er sollte unter anderem Ratten fangen und tut das seitdem auch. Er ist der erste Kater, der den Titel „Cief Mouser“, „oberster Mäusefänger“ hält, ein Amt, das sogar auf der Website der britischen Regierung zu finden ist. 

    Doch Larry war nicht die erste Katze, die diesen Job übernahm. Schon in den 1920er Jahren soll es in der Downing Street ein Budget für einen Vierbeiner gegeben haben, der Mäuse fangen sollte. Zwischen 2007 und 2008 übernahm die Katze Sybil diese Aufgabe. Es folgten Jahre ohne Katze oder Kater, in denen Ratten mehrere große Pressekonferenzen störten. Dann kam Larry.

    Larry dient nun schon dem sechsten Regierungschef

    Die Katze mit der längsten bekannten Amtszeit in dem berühmten Regierungssitz war bisher Wilberforce. Der schwarz-weiße Kater fing zwischen 1973 und 1986 unter den Premierministern Edward Heath, Harold Wilson, James Callaghan und Margaret Thatcher Mäuse und Ratten. Larry dient aufgrund des Chaos in den Reihen der konservativen Tories im gleichen Zeitraum nun schon dem sechsten Regierungschef. 

    Weil Larry zum wohl beliebtesten Bewohner der Straße avancierte, die Mitarbeiter der Downing Street angesichts seines Alters aber auch um seine Gesundheit bangen, bereiten sich die Behörden nun auch auf sein Ableben vor. Es soll einen offiziellen Weg geben, den Tod des Mäusejägers der Nation mitzuteilen. Medienberichten zufolge werden die Beamten von „Larry Bridges“ sprechen, wenn die Katze stirbt – eine Anspielung auf „London Bridge is down“, den Code für den Tod von Elizabeth II. 

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