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London: Ärzte des Königshauses machen sich große Sorgen um die Queen

London

Ärzte des Königshauses machen sich große Sorgen um die Queen

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    Am Dienstag noch empfing die Queen – hier auf einem Foto von Ende Juni – die neue Premierministerin Liz Truss auf Schloss Balmoral.
    Am Dienstag noch empfing die Queen – hier auf einem Foto von Ende Juni – die neue Premierministerin Liz Truss auf Schloss Balmoral. Foto: Jane Barlow, DPA/Pool PA

    Es war ein Tag des Wartens und des Bangens, nachdem um 12.30 Uhr eine Nachricht veröffentlicht worden war, die Großbritannien schockte – und weltweit verbreitet wurde: Die Ärzte der Königin seien um deren Gesundheit besorgt, erklärte der Palast. Alarmiert dadurch, dass er gemeinhin nur sehr zurückhaltend Auskunft über den Zustand von Queen Elizabeth II. gibt, unterbrachen britische Fernsehsender am Donnerstag sofort ihre aktuelle Berichterstattung.

    Die Frage ist nun: Wie schlecht geht es ihr? Denn auch wenn der Palast versuchte zu beruhigen –Königshausexperten waren sich einig darüber, dass die Lage ernst sein müsse. Befeuert wurden die großen Sorgen um die 96-jährige Monarchin noch dadurch, dass Mitglieder der royalen Familie am Nachmittag zu ihr nach Schottland auf Schloss Balmoral reisten. Unter anderem ihre Kinder Prinz Charles, Prinz Edward, Prinz Andrew, Prinzessin Anne sowie ihre Enkel Prinz William und Prinz Harry flogen mit verschiedenen Maschinen dorthin. Der Herzog und die Herzogin von Sussex, Harry und Meghan – die mittlerweile in den USA leben –, befanden sich in Großbritannien, um an einer Preisverleihung teilzunehmen.

    Das Zusammentreffen von Truss mit der Queen war ihr letzter öffentlicher Auftritt

    Offizielle Informationen zum Gesundheitszustand der Queen gab es im Laufe des Tages dann nicht mehr. Dafür zahlreiche Wortmeldungen, die wie Nachrufe klangen. Royale Experten wurden von Journalisten befragt und bezeichneten sie als „Fels“ der Nation. Liz Truss, die neue Premierministerin, die am Dienstag noch von der Queen empfangen worden war, schrieb, das ganze Land sei von der Nachricht „tief betroffen“. „Meine Gedanken – und die Gedanken der Menschen in unserem Vereinigten Königreich – sind zu diesem Zeitpunkt bei Ihrer Majestät, der Königin und ihrer Familie.“

    Das Zusammentreffen von Truss mit der Queen war deren letzter öffentlicher Auftritt. Die 96-Jährige empfing die Politikerin, einen Gehstock in der Hand, mit einem breiten Lächeln. Sie sei gut gelaunt gewesen und habe über das schlechte Wetter geredet, hieß es. In sozialen Medien reagierten viele erleichtert auf ein Foto, das das Treffen dokumentierte.

    Anders als üblich war die Queen mit dem zukünftigen Premier nicht im Buckingham-Palast zusammengekommen. Der Palast begründete die Entscheidung – wie so häufig in den vergangenen Monaten – mit den „episodischen Mobilitätsproblemen“ der 96-Jährigen. Man wolle Sicherheit schaffen und vermeiden, dass in letzter Minute Pläne geändert werden müssen, falls die Queen Schwierigkeiten mit einer längeren Reise haben sollte.

    Spekulationen um die Gesundheit der Queen hatten sich in den vergangenen Tagen gehäuft

    Einen Tag später, am Mittwoch, akzeptierte die Queen laut einem Palastsprecher den Rat ihrer Ärzte, sich auszuruhen – und sagte deshalb die Teilnahme an einer Sitzung ihres Geheimrates (Privy Council) ab. Beobachter kamen zu dem Schluss, dass sie das Treffen mit Truss wohl sehr angestrengt habe. Die Nachricht über den offenkundig kritischen Gesundheitszustand von Elizabeth II. erreichte Truss am Donnerstag in einem Moment, in dem sie den Britinnen und Briten eigentlich neue Hoffnung geben wollte. Noch während sie im Parlament ein umfassendes Hilfspaket angesichts explodierender Energiepreise ankündigte, warfen sich die Abgeordneten plötzlich nervöse Blicke zu: Es war der Moment, in dem sich die Mitteilung des Palastes verbreitete.

    In den vergangenen Tagen hatten sich die Spekulationen über den Gesundheitszustand der Monarchin gemehrt. Zu hören war, dass ihr Sohn Charles ihr ungewöhnlich häufig Besuche auf Balmoral abstatte. Königshausexpertinnen und -experten deuteten dies als Ausdruck seiner Sorge um das Wohlergehen seiner „Mummy“, wie er seine Mutter zuletzt im Rahmen eines BBC-Konzerts vor dem Buckingham-Palast anlässlich ihres 70. Thronjubiläums nannte.

    Damals hatten ihr tausende Menschen zugejubelt, als sie sich im Kreise ihrer Familie auf dem Palast-Balkon in London präsentierte. Vor dem Palast – genauso wie vor Schloss Balmoral – versammelten sich am Donnerstag besorgte Menschen.

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