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Liebling Kreuzberg kommt zurück: Neustart mit starken Frauen

Fernsehen

Neustart von „Liebling Kreuzberg“: Der Liebling ist jetzt eine Frau

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    Das ist die „Kanzlei Liebling Kreuzberg“ (von links): Can Oktay (Emre Aksizoğlu), Lisa Liebling (Luise von Finckh), Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide) und Senta Kurzweg (Anja Franke).
    Das ist die „Kanzlei Liebling Kreuzberg“ (von links): Can Oktay (Emre Aksizoğlu), Lisa Liebling (Luise von Finckh), Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide) und Senta Kurzweg (Anja Franke). Foto: Stefan Erhard, ARD Degeto/dpa

    Es gibt im deutschen Fernsehen drei todsichere Quotenbringer: Arzt- sowie Anwaltsserien – und Krimis in allen Facetten. Nun kehrt eine Anwaltsserie nach mehr als 25 Jahren Pause auf den Bildschirm zurück: „Liebling Kreuzberg“. Und zwar als Spielfilm zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr im Ersten am Freitag. Doch hat auch sie das Zeug zum Quotenhit?

    Viele Fernsehzuschauer werden sich noch an die quer durch alle Altersgruppen beliebte Serie erinnern, die von einem Mann geprägt wurde: Manfred Krug. Als „Robert Liebling“ waren Schlapphut, Zigarren und jede Menge Götterspeise von 1986 bis 1998 seine Markenzeichen. Krug glänzte ebenfalls als „Tatort“-Kommissar oder in der ebenfalls großartigen Serie „Auf Achse“.

    Sein Robert Liebling jedoch wurde zur legendären TV-Figur – dieser schlitzohrige und hemdsärmelige Rechtsanwalt in Berlin-Kreuzberg, der bei Frauen einen Schlag hatte. Und der gerne Menschen half, die sich anwaltlichen Beistand eigentlich nicht hätten leisten können. Krug starb im Oktober 2016 in Berlin, die Erinnerung an „Liebling Kreuzberg“ drohte trotz der Wiederholungen zu verblassen.

    Unvergessen: Manfred Krug als Anwalt Robert Liebling.
    Unvergessen: Manfred Krug als Anwalt Robert Liebling. Foto: Nestor Bachmann, dpa

    Bei der Nachfolge-Produktion ist nun vieles anders, schon allein, weil zwei Frauen den Mittelpunkt bilden: Robert Lieblings Enkelin Lisa, gespielt von der gebürtigen Berlinerin Luise von Finckh. Und Dr. Talia Jahnka, die erfahrene Kollegin, die von Gabriela Maria Schmeide dargestellt wird.

    Kritiker loben die „starken Frauenfiguren“

    Die Story: Das Kreuzberg der 90er Jahre ist nicht mehr, die einst so chaotische Kanzlei hat sich verändert. Jahnka, letzte Geschäftspartnerin des Gründers, setzt auf lukrative Mandate aus der Wirtschaft. Doch damit soll plötzlich wieder Schluss sein: Lisa Liebling will in die Kanzlei einsteigen. Frisch von der Uni, plant sie dort weiterzumachen, wo ihr Großvater aufhörte.

    Gleich ihr erstes Mandat stellt Lisa vor Probleme. Sie hat einen älteren Herren zu vertreten, dessen Stammcafé ihm ein Hausverbot erteilte. Allerdings ist er nicht unschuldig daran. Sie nimmt es also mit der Café-Betreiberin auf – und ihr Großvater dürfte seine Freude daran gehabt haben.

    An der Seite der Hauptdarstellerinnen sind unter anderem Winfried Glatzeder („Die Legende von Paul und Paula“) und Emre Aksizoglu („Schattenmoor“) zu sehen. Aus der Original-Serie mit dabei sind Anja Franke als Senta Kurzweg und Roswitha Schreiner als Sarah Liebling-Haage.

    Letzterer fiel der Wiedereinstieg, wie sie sagt, nicht schwer: „Zum einen hatte Jurek Becker die Figur damals mit viel Herz erschaffen und im Laufe der Jahre einem ein wenig auf den Leib geschrieben. Zum anderen habe ich die Rolle 13 Jahre lang gespielt, und sie ist mit mir mitgewachsen, vom Teenie bis zur jungen Mutter.“ Da es keine zeitlich eingegrenzte Kunstfigur gewesen sei, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, sei die Sarah sofort wieder in ihr wach geworden. „Es war so, als wäre ich nie weg gewesen.“

    Luise von Finckh: trete „riesiges Erbe“ an

    Für Luise von Finckh dagegen war der Serienvorgänger völliges Neuland: „Mir war zum Zeitpunkt meiner Zusage nicht bewusst, welches riesige Erbe ich da antrete. Das ist mir erst beim Dreh selbst und den vielen Fragen der Kollegen bewusst geworden.“ Sie fühle sich geehrt und sei dankbar, in die Fußstapfen Krugs treten zu dürfen. Und klar: „Natürlich hoffe ich, dass sich die Zuschauer über einen zweiten Liebling – einen Liebling des 21. Jahrhunderts – freuen werden.“

    Kritiker lobten bereits vorab den „doppelten Boden“ der Fälle und die „starken Frauenfiguren“. Eine Neuauflage, die inhaltlich funktioniert? Längst nicht immer wurde dieses Urteil gefällt. So wurde etwa die Fortsetzung von „Mord mit Aussicht“ mit komplett neuer Besetzung regelrecht verrissen. Dennoch erreichten einige Folgen sensationelle Einschaltquoten.

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