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Letzter Kriegsveteran mit 111 Jahren gestorben

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Letzter Kriegsveteran mit 111 Jahren gestorben

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    Letzter Kriegsveteran mit 111 Jahren gestorben
    Letzter Kriegsveteran mit 111 Jahren gestorben Foto: DPA

    Als 18-Jähriger wurde der rigorose Kriegsgegner an die Front geschickt. In der Dritten Flandernschlacht 1917, in der mehr als 70 000 Soldaten getötet wurden, kämpfte er knapp vier Monate. Mit seinen Kameraden schloss der Kanonier einen Pakt, keinen der verfeindeten Soldaten zu töten. Im Zweiten Weltkrieg war er schon zu alt, um erneut an die Front geschickt zu werden.

    Der Vorzeige-Veteran war ein einfacher Mann. Er schloss eine Ausbildung als Klempner ab. Seinem Beruf ging er bis zur Rente im Jahr 1963 nach. Zeit seines Lebens verdammte Patch den Krieg als "organisierten Mord". "Er war es nicht wert, er ist nicht einen einzelnen wert, gar nicht zu reden von den Abermillionen."

    Patch war fast 60 Jahre mit seiner ersten Frau verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte, die er überlebte. Mit 81 Jahren heiratete er erneut. Seine zweite Ehefrau starb vor fünf Jahren. Der 1898 geborene Patch lebte in drei Jahrhunderten und erlebte sechs britische Monarchen. Erst vor einer Woche war der älteste britische Kriegsveteran Henry Allingham mit 113 Jahren gestorben. Er galt für einen Monat als der älteste Mann der Welt und wird am Donnerstag in Brighton beerdigt.

    Die Queen sei betrübt gewesen, als sie von Patchs Tod hörte. "Wir werden nie den Mut und das große Opfer seiner Generation vergessen, die uns allen weiter als Vorbild dienen wird." Premierminister Gordon Brown traf Patch nach eigenen Angaben und behielt ihn in "ehrenvoller" Erinnerung. "Die ganze Nation wird heute zusammenstehen, um die Geschichte zu ehren und stolz auf die Generation zu sein, die im Ersten Weltkrieg kämpfte." Patch erinnerte vor seinem Tod daran, "der Kriegstoten auf beiden Seiten zu gedenken - die Deutschen erlitten dasselbe wie wir". Der britische Thronfolger Prinz Charles ehrte Patch als einen Mann, der "immer an der außergewöhnlichen Kameradschaft festhielt".

    Patch soll in der Wells-Kathedrale in seinem Heimatort beerdigt werden. Der Premierminister hat zu seinen Ehren bereits eine nationale Gedenkfeier in der Westminster Abtei angekündigt. Dabei solle der Opfer des Ersten Weltkriegs gedacht werden. Patch hatte vor seinem Tod jegliche Sonderstellung seiner Beerdigung abgelehnt, aber einen Tag des Respekts für die Gefallenen akzeptiert.

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