"2023 wird unser Widerstand größer als je zuvor". Es war eine knackige Ansage, welche die Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" am vergangenen Montag in einer Pressekonferenz machten. "Wir werden unsere Proteste in jede Stadt und in jedes Dorf in Deutschland tragen und dort friedlich den Alltag unterbrechen", sagte Aimée van Baalen, die als Pressesprecherin der Gruppierung fungiert. Ab Montag, den 6. Februar 2023, will die Letzte Generation nun die Proteste fortsetzen. Und wohl auch einen regelrechten Protest-Marathon starten. Erste Anzeichen dafür gibt es.
Letzte Generation: Proteste ab Montag im ganzen Land angekündigt
Die Proteste werden laut der Ankündigungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens stattfinden. Die Letzte Generation will an bekannten Protesten festhalten, diese allerdings mit deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchführen. Die Proteste können in Regionen in ganz Deutschland stattfinden.
"Wir gehen davon aus, dass wir mit unseren Protesten so viel Druck auf die Bundesregierung ausüben werden, dass sie uns nicht mehr ignorieren kann", sagte Carla Hinrichs von der Letzten Generation: "Entweder sperren sie uns alle weg oder kommen unseren Forderungen nach einem Gesellschaftsrat nach." Laut der Gruppe ist die Letzte Generation "innerhalb eines Jahres unignorierbar geworden."
Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der Gruppe haben in den letzten Monaten immer wieder mit ihren Protestaktionen für Aufsehen gesorgt. Sie klebten sich an Straßen fest, stürmten Rollfelder von Flughäfen und bespritzten Gemälde mit Tomatensoße. Nun ließ die Letzte Generation eine klare Forderung folgen: Von der Politik erwartet sie eine Notfallsitzung. Die Bundesregierung soll demnach die Einrichtung eines Gesellschaftsrats mit ausgelosten Mitgliedern einrichten. Dieser soll dann an der Zielsetzung arbeite, die Null-Emission bis 2030 erreichen zu können.
Letzte-Generation: Proteste heute in diesen Städten
Am frühen Montagmorgen machten zunächst Berichte über Straßensperren in Magdeburg die Runde. Es war der Beginn der neuerlichen Protestwelle, welche im Laufe des Montagmorgens Fahrt aufnahm. Zuvor hatte die Letzte Generation folgende Proteststädte bekanntgegeben:
- Düsseldorf
- Freiburg
- Hannover
- Heilbronn
- Jena
- Kempten im Allgäu
- Leipzig
- Magdeburg
- Passau
- Reutlingen
- Berlin
Letzte Generation: Bali-Debatte sorgt für Wirbel
Derzeit sieht sich die Klimaschutz-Gruppe dem Vorwurf der Doppelmoral ausgesetzt. Zwei Mitglieder der Gruppe waren zu einem Gerichtstermin geladen. Sie meldeten sich allerdings ab und brachten eine Urlaubsreise nach Bali als Grund vor. Seitdem tobt eine hitzige Debatte.
Die Letzte Generation sieht den Vorwurf der Doppelmoral nicht gegeben. "Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren, geht oft damit einher, das eigene Leben umzustellen. Es ist jedoch keine Voraussetzung, dies zu tun", hieß es in einer Erklärung.