Die wirtschaftlich unsicheren Zeiten, ausgelöst durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, halten weiter an und treiben immer mehr Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage. Selbst Unternehmen im Bereich Luxusgüter, wie Juweliere oder High-Fashion-Modefirmen, aber auch große Kosmetik-Ketten sind davor nicht gefeilt und auch Traditionshersteller wie Ritzenhoff haben Schwierigkeiten.
Auch vor der Lebensmittel-Branche macht die Insolvenz-Welle nicht Halt und hat jüngst auch ein Lebensmittel-Start-Up erwischt, welches aus der Sendung "Die Höhle der Löwen" bekannt war. Nun folgt ein Hersteller für vegane Spezialitäten, der im Februar am Amtsgericht Schwerin Insolvenz angemeldet hat. Um welchen Hersteller es sich handelt und wie es mit Unternehmen und Produkten weitergehen soll, erfahren Sie in diesem Artikel.
Lebensmittelhersteller insolvent: Was bedeutet das für die Produkte im Supermarkt?
Der Lebensmittel-Hersteller l'herbivore hat Insolvenz angemeldet. Dies geht aus dem offiziellen Insolvenzregister und einer Mitteilung der an dem Unternehmen beteiligten "The New Meat Company AG" hervor. Die l'herbivore GmbH ist vor allem auf Fleischersatzprodukte aus Seitan spezialisiert. Ihre Produktpalette umfasst eine Vielzahl von Artikeln, darunter Bratstreifen, Burgerpatties, Seitan-Filets, Würstchen, Braten und Hackfleischersatz. Die Produkte des Unternehmens sind hauptsächlich im Bio-Fachhandel und in Reformhäusern zu finden. Laut Angaben des Unternehmens zählen zu den Vertriebspartnern LPG BioMartk, BIO Campany, Denns Biomarkt, Veganz und vantastic-foods.
Die l'herbivore GmbH ist eine Tochtergesellschaft der The New Meat Company AG, die mit einem Anteil von 51,4 Prozent die Mehrheit der Anteile hält.
l'herbivore nach Insolvenzantrag - Zukunft ungewiss
In Reaktion auf den Insolvenzantrag der l'herbivore GmbH hat das Amtsgericht Schwerin umgehende Maßnahmen ergriffen, um das Vermögen des Unternehmens zu schützen und eine geordnete Abwicklung des Verfahrens zu gewährleisten. Dazu gehört die Bestellung von Rechtsanwältin Uta Plischkaner als vorläufige Insolvenzverwalterin, die nun die Aufgabe hat, das Vermögen der l'herbivore GmbH zu sichern und über dessen Verwendung zu entscheiden.
Dieser Schritt schließt die vorübergehende Untersagung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen das Unternehmen ein, um sicherzustellen, dass das verbleibende Vermögen gerecht unter den Gläubigern aufgeteilt wird. Die vorläufige Insolvenzverwalterin wird prüfen müssen, ob eine Fortführung des Unternehmens möglich ist oder ob eine Liquidation die einzig verbleibende Option darstellt. Ob der Vertrieb der Produkte in Zukunft eingestellt oder fortgeführt wird, ist daher noch nicht bekannt und es wird hauptsächlich davon abhängen, ob das Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen wird.
Übrigens: Auch bekannte Süßwaren-Hersteller sind in die Insolvenz gerutscht. Ähnlich erging es jüngst dem Küchenhersteller Warendorf, für den es bereits die vierte Insolvenz ist.