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Ernährung beim Leaky-Gut-Syndrom: Diese Lebensmittel sollten Sie meiden

"Durchlässiger Darm"

Ernährung beim Leaky-Gut-Syndrom: Diese Lebensmittel sollten Sie meiden

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    Ein "Leaky Gut" kann unangenehme Folgen wie ständige Bauchkrämpfe haben.
    Ein "Leaky Gut" kann unangenehme Folgen wie ständige Bauchkrämpfe haben. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    "Leaky Gut", der sogenannte "durchlässige" oder auch "löchrige Darm", bezeichnet eine Störung im Darm, bei der die Darmschleimhaut ihrer wichtigen Schutzfunktion für den Körper nicht mehr nachkommt. Die häufigen Folgen sind eine Schwächung des Immunsystems und ständige Entzündungen im Körper. Mitunter werden auch Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ-1 mit dem noch wenig erforschten Phänomen "Leaky Gut" in Verbindung gebracht.

    Eine wichtige Rolle bei der Therapie eines "durchlässigen Darms" spielt die Ernährung. Denn eine gestörte Darmflora kann die Darmbarriere negativ beeinflussen und somit "Leaky Gut" begünstigen. Wir erklären, was es mit dem Phänomen auf sich hat, welche Lebensmittel den Darm gesund halten und welche man dagegen tunlichst meiden sollte.

    Was ist ein Leaky Gut?

    Ein sogenannter "Leaky Gut" bedeutet auf Deutsch so viel wie ein "durchlässiger Darm". Gemeint ist hiermit laut einem Bericht der Fachzeitschrift PTA Forum, einer Beilage der Pharmazeutischen Zeitung, eine gestörte Funktion der Darmwand im Bereich des Dünndarms.

    Zur Info: Die Darmwand stellt die Barriere zwischen der Nahrungsaufnahme und der Verwertung derselben im Körper dar. Grundsätzlich muss die Darmwand beziehungsweise -barriere durchlässig sein, damit Nährstoffe in den Körper gelangen und dort "verstoffwechselt" werden können. Gleichzeitig sorgt die Darmwand laut Planet Wissen als "Abwehrspezialist" dafür, dass Krankheitserreger und Giftstoffe unschädlich gemacht werden, die vorwiegend mit der Nahrung in den Körper gelangen. Das Problem: Wenn die Darmwand zu durchlässig ist, kann sie dieser Funktion nicht mehr nachkommen, Mediziner sprechen dann von einer erhöhten Permeabilität, was in die Allgemeinsprache als "durchlässiger Darm" oder auch "Leaky Gut" eingesickert ist. 

    Leaky-Gut-Syndrom: Ursachen und Folgen

    Die Barrierefunktion der Darmwand wird maßgeblich gewährleistet durch die Darmschleimhaut. Kann sie dagegen ihrer Aufgabe durch eine Störung des Filtersystems nicht mehr gerecht werden, kommt es laut dem MVZ Institut für Mikroökologie zu einer erhöhten Durchlässigkeit, die dazu führt, dass nun auch Bakterien und Toxine aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und für ständige Entzündungen sorgen. Zu den typischen Symptomen einer solchen Fehlfunktion gehören Bauchkrämpfe und -schmerzen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen. Aber auch chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn sowie Autoimmunerkrankungen wie Diabetes-Typ-1 sowie Multiple Sklerose sollen laut einem Bericht der US-amerikanischen Harvard Medical School in Studien mit dem "Leaky-Gut-Syndrom" in Verbindung gebracht worden sein.

    Als Ursachen für das Leaky-Gut-Syndrom nennt das IDM Labor Berlin eine Reihe von Faktoren: etwa Infektionen mit toxischen Metallen, Medikamente (unter anderem Antibiotika), scharf gewürzte Speisen, Alkohol oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Wahrscheinlich sei auch, dass Stress ein begünstigender Faktor für das Leaky-Gut-Syndrom sei. Daneben spiele auch die Ernährung eine nicht zu unterschätzen Rolle.

    Leaky-Gut-Syndrom: Welche Lebensmittel sollte man vermeiden?

    Laut der Harvard Medical School kann für Darmentzündungen wie "Leaky Gut" vor allem unser modernes Leben verantwortlich gemacht werden, sprich unser Lebenswandel, wozu zu nicht unerheblichem Teil die Ernährungsweise gehört. Demnach sollen sich die Hinweise darauf verdichten, dass etwa die durchschnittliche amerikanische Ernährung, die arm an Ballaststoffen und reich an Zucker und gesättigten Fetten ist, das Phänomen "Leaky Gut" erheblich beeinflusst.

    Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät daher, ballaststoffarme und stark verarbeitete Lebensmittel deutlich zu reduzieren. Der Verzehr etwa von "panierten, frittierten, geräucherten oder auch zu stark gewürzten Speisen sowie alkoholischen Getränken, frischen Backwaren oder Süßwaren" könne die "Darmbarrierefunktion herabsetzen" und einen "Leaky Gut" begünstigen, so die Ernährungsexpertin auf Anfrage. Auch Kaffee sollte nur in Maßen, und wenn möglichst zum Essen oder direkt danach getrunken werden. 

    Diese Lebensmittel können bei einem "durchlässigen Darm" helfen

    Gahl rät bei funktionellen Darmbeschwerden grundsätzlich zu einer 'ausgewogenen Voll­kost' beziehungsweise einer 'angepassten Vollkost', die auf individuelle Bedürfnisse eingeht. Zu einer vollwertigen und gesunden Ernährung gehöre je nach Verträglichkeit "reichlich Obst und Gemüse" sowie ballaststoffreiche "Getreideprodukte" (vor allem Vollkornprodukte) sowie Hülsenfrüchten. Außerdem empfehle sich der tägliche Verzehr von Milch- und Milchprodukten, ein- bis zweimal die Woche Fisch und fettarme Fleischprodukte. Zur Stärkung der Darmflora empfehle sich laut Gahl zudem ausreichend viel Trinkwasser (1,5 bis 2 Liter pro Tag) und zur Förderung der Verdauung auch Sport und Bewegung

    Das Gesundheitsmagazin der AOK unterstreicht zudem zur Linderung der Symptome von "Leaky Gut" die Bedeutung sogenannter "probiotischer Lebensmittel". Letztere kommen auf natürliche Weise zum Beispiel in Joghurt, Quark, Kefir, Molke, Käse oder fermentiertem Gemüse, wie zum Beispiel Sauerkraut und Kimchi vor. Um gegen die akuten Symptome eines "durchlässigen Darms" vorzugehen, helfe auch eine Stärkung des Immunsystems durch ausreichend Vitamine.

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