Seit Freitag sind bei Lawinenabgängen in Österreich und der Schweiz mehrere Menschen gestorben. Allein in den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg starben seit Freitag sechs Wintersportler und ein Schneepflugfahrer, in Südtirol verunglückte eine Skitourengeherin aus Bayern tödlich. Auch in den bayerischen Alpen warnen Behörden vor Lawinen.
Skitourengeher in St. Anton tot aus dem Schnee geborgen
Im österreichischen St. Anton wurden zwei Skitourengeher tot aus dem Schnee geborgen. Der 29 Jahre alte Skiführer und sein Gast, ein 33-jähriger Österreicher, waren am Samstagvormittag im freien Skiraum von einem Schneebrett erfasst worden. Wegen der hohen Lawinengefahr musste die Suche zunächst unterbrochen werden.
Schneepflugfahrer kommt bei Lawinenabgang in Tirol ums Leben
Am Samstagvormittag wurde in Debanttal ein Schneepflug von einer Lawine mitgerissen. Rettungskräfte fanden den Mann und den Schneepflug am Sonntagmorgen in den Schneemassen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Nähere Details sind bislang nicht bekannt.
Polizei findet leblose Person in Lawine im Kaunertal
Im Kaunertal in Tirol wurde am Sonntag eine leblose Person in einer Lawine entdeckt. Bei dem Opfer handle es sich wahrscheinlich um einen vermissten 62-jährigen Tourengeher.
17-jähriger Skifahrer im Zillertal gestorben
Im Gemeindegebiet Kaltenbach kam am Samstag gegen 11 Uhr ein 17-jähriger Neuseeländer ums Leben. Der Jugendliche war abseits einer gesperrten schwarzen Piste gefahren. Als seine Familie ihn nicht mehr erreichen konnte, suchte die Pistenrettung nach ihm und ortete ihn unter einer Lawine. Gegen 12.15 Uhr wurde er von den Angehörigen und der Pistenrettung tot geborgen.
55-jähriger Freerider im Kleinwalsertal von Lawine verschüttet
Kurz zuvor fanden Rettungskräfte im Kleinwalsertal einen 55-jährigen Skifahrer aus Baden-Württemberg. Der Mann wurde bereits am Freitagabend um 20.20 Uhr von seiner Ehefrau als vermisst gemeldet. Er war am Morgen allein zum Skifahren nach Mittelberg aufgebrochen. Noch am Freitagabend begann die Suche nach dem 55-Jährigen. Wegen des starken Schneefalls und der Lawinengefahr musste sie laut Polizei vorerst erfolglos abgebrochen werden. Mithilfe des Lawinenverschüttetengerät, das der 55-Jährige bei sich hatte, konnte er am Samstagmorgen gegen 10.30 Uhr gefunden werden. Er war bereits tot.
Nach bisherigen Erkenntnissen löste sich im Bereich der Oberen Walmendinger Alpe eine Lawine und verschüttete den Freerider vollständig. Zum Unfallzeitpunkt wurde die Lawinensituation für die Allgäuer Alpen als erheblich (Warnstufe 3) eingestuft. Der 55-Jährige war ortskundig, gut ausgerüstet und galt als erfahren.
Chinesischer Skifahrer stirbt bei Lawinenabgang im Sölden
Am Freitagmittag ist in Sölden ein chinesischer Skifahrer bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen. Der 32-Jährige war mit zwei weiteren Skifahrern im Skigebiet Obergurgl/Hochgurgl abseits der Pisten gefahren. Sie wollten bei einem Sprung über eine Geländekante in eine Mulde ein Video drehen.
Der 32-Jährige wagte den Sprung als Erster, verlor die Kontrolle über seine Skier und stürzte. Dabei löste er ein etwa 150 Meter breites Schneebrett aus, von dem er etwa 100 Meter bis an den Boden des Königstales mitgerissen und vollständig verschüttet wurde. Auch der etwas unterhalb der Geländekante stehende 22-Jährige, der gefilmt hatte, wurde von der Lawine einige Meter mitgerissen, konnte sich jedoch schnell selbstständig aus den Schneemassen befreien.
Er begann direkt nach dem 32-Jährigen zu suchen. Der zweite Begleiter setzte den Notruf ab. Als die Rettungskräfte eintrafen, hatten die beiden Männer den 32-Jährigen bereits geortet und waren dabei, ihn auszugraben. Nach der Bergung wurde der Mann unter Reanimationsmaßnahmen zum Stützpunkt des Notarzthubschraubers gebracht, wo er schließlich starb.
Lawinenabgang in der Schweiz: Zwei Skifahrer sterben in Graubünden
Auch in der Schweiz kamen am Wochenende zwei Skifahrer bei einem Lawinenabgang ums Leben. Am Samstagvormittag lösten drei Skifahrer in Disentis im Kanton Graubünden eine Lawine aus. Eine 56-Jährige und ein 54-Jähriger wurden verschüttet und konnten laut Polizei nur noch tot aus den Schneemassen geborgen werden. Die dritte Person wurde nicht verschüttet und blieb unverletzt. Sie hatte noch versucht, die beiden Skifahrer zu retten.