Am Donnerstagabend erhielt ausgerechnet der größte Mahner vor dem Coronavirus in Deutschland einen positiven Test: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. "Dem Minister geht es gut, er hat nur leichte Symptome. Er nimmt seine Amtsgeschäfte vorübergehend aus der häuslichen Isolation wahr", teilte das Ministerium in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit. Lauterbach hatte daher genug Kraft für einen Appell an alle Bürgerinnen und Bürger.
Lauterbach mit Appell aus der Corona-Quarantäne
"Dies zeigt, dass bei der hochansteckenden Omikronvariante eine Infektion selbst bei äußerster Vorsicht nicht vollständig auszuschließen ist", kommentierte das Ministerium die Corona-Infektion des Ministers und richtete auch einen Appell von Lauterbach aus: "Der Minister appellierte daher erneut an alle, sich umsichtig zu verhalten und auf einen ausreichenden Impfschutz zu achten, damit Infektionen und schwere Verläufe so weit wie möglich verhindert werden können."
Lauterbach hatte gerade erst zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) den Corona-Fahrplan für den Herbst bekanntgegeben. Dieser sieht zu Teilen eine Rückkehr der Maskenpflicht und eine wiederkehrende 3G-Regelungen in manchen Bereichen vor. Der Gesundheitsminister betonte, wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen. Der 59-Jährige ist selbst bereits vier Mal geimpft.
RKI warnt: Corona-Infektionsdruck ist weiter hoch
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in der vergangenen Woche deutlich um 21 Prozent gesunken. Allerdings gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) keine Entwarnung. Das RKI mahnt vor einem weiterhin hohen Infektionsdruck: "Auch die damit assoziierte Belastung des Gesundheitssystems bleibt hoch, auch wenn sich die Betriebssituation in der vergangenen Woche leicht verbessert hat."