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Kultserie: Ein Mann und sein Auto: David Hasselhoff und K.I.T.T. sehen sich wieder

Kultserie

Ein Mann und sein Auto: David Hasselhoff und K.I.T.T. sehen sich wieder

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    Ein eingespieltes Team, auch noch Jahrzehnte nach dem Serienstart: David Hasselhoff und der legendäre Sportwagen K.I.T.T. aus der Serie "Knight Rider" im Jahr 2018.
    Ein eingespieltes Team, auch noch Jahrzehnte nach dem Serienstart: David Hasselhoff und der legendäre Sportwagen K.I.T.T. aus der Serie "Knight Rider" im Jahr 2018. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Schon am Vorspann ist alles genial. Dieser Sound. Dieses Irgendwas, das direkt auf einen zurast. Durch die Wüste, eine Staubfahne hinter sich herziehend. Dann diese roten Lichter in der Motorhaube. Und diese Sätze: „Er kommt. Knight Rider. Ein Auto, ein Computer, ein Mann. Knight Rider. Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.“

    Wow! Was für ein Beginn!

    Umgehend wollte jeder 80er-Jahre-Junge dieses Auto. Wollte sein wie dessen Fahrer. Und noch heute, 40 Jahre und unzählige Debatten über ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen oder das „Dieselgate“ später, ist da dieses Wow-Gefühl. Mit der US-Actionserie „Knight Rider“, deren erste Folge am 26. September 1982 auf NBC und knapp drei Jahre später auf RTL plus lief, wuchs eine ganze Generation auf. Und Hauptdarsteller David Hasselhoff wurde als Michael Knight zum Weltstar.

    Michael Knight (David Hasselhoff) vor seinem Wunderauto K.I.T.T.
    Michael Knight (David Hasselhoff) vor seinem Wunderauto K.I.T.T. Foto: RTL+/dpa

    Dass er von 1989 an als Rettungsschwimmer in „Baywatch“ hübsche Kolleginnen hatte und hübsche Frauen aus den Fluten rettete, irritierte die noch junge, autointeressierte „Generation Knight Rider“ zunächst. Die konnte weder mit den Worten „Sex“ noch „Sexsymbol“ etwas anfangen. Aber hey, auch sie kam in die Pubertät – und wieder wollte sie so sein wie David Hasselhoff!

    In Deutschland hat David Hasselhoff wohl seine treuesten Fans

    Der schaffte es dann ja sogar, die Berliner Mauer zu Fall zu bringen, und sang im Video zu seinem Ende 1988 erschienenen Megahit „Looking for Freedom“ auch noch vor „Knight-Rider“-Ausschnitten. Etwas verstörend für den einen oder anderen Fan war damals einzig die Entdeckung, dass es bereits eine deutsche Version von Tony Marshall gab: „Auf der Straße nach Süden“. War weniger cool.

    Egal. Ein Held ist David Hasselhoff für viele geblieben; in Deutschland hat er seine wohl treuesten Fans. Inzwischen ist er 70, und sagt: „Es fühlt sich an wie gestern. Ich kann mich noch an fast alles erinnern.“ Die Karriere, die er gehabt habe, sei unglaublich.

    In den 70ern war er zunächst in einer Seifenoper zu sehen. Dann, er ist 30, wird auf dem US-Kabelsender NBC die Doppelfolge „Knight of the Phoenix“ ausgestrahlt. Er kommt: Knight Rider. Und wie! Hasselhoff ist ein Held mit gelocktem Haar, in Lederjacke und engen Jeans. Als Agent Michael Knight steht er in Diensten einer „Foundation für Recht und Verfassung“ unter der Leitung von Devon Miles (Edward Mulhare) und löst für sie Kriminalfälle – mit K.I.T.T. Der schwarze Pontiac kann nicht nur selbst fahren, er ist selbstredend auch superschlau. Und bisweilen etwas kleinlich. „Ich bin kein Hydrant, du Flohkutsche, zisch ab!“, raunzt er einmal einen Hund an. Vergeben und vergessen.

    Heute wirkt "Knight Rider" stellenweise unfreiwillig komisch. Faszinierend ist die Serie dennoch geblieben

    Wer sich die 90 Folgen heute anschaut (auf Amazon Prime Video oder bald im Streamingdienst RTL+), muss schmunzeln. Einige Actionszenen wirken unfreiwillig komisch. Doch die Faszination, die von der Serie ausging, ist schnell wieder spürbar. Verbunden ist das Wiedersehen mit einem: Wow! Denn die Idee eines Autos mit künstlicher Intelligenz sollte nach und nach Realität werden.

    „Das Unfassbarste ist, dass vieles wahr geworden ist: GPS, Autos, die von allein fahren und einparken. Ich kann fragen, wo das nächste Café ist und mein Auto sagt es mir. Wir können mit unseren Uhren reden. Das ist unglaublich“, sagt Hasselhoff. Es sei faszinierend, dass Setdesigner Michael Scheffe all diese Ideen schon damals gehabt habe. „Ich glaube nicht mal, dass er die Vision hatte. Ich denke, er hat einfach drauflos gezeichnet und das kreiert, was ihm gerade eingefallen ist. Und heute wird all das wahr.“

    Der US-Schauspieler und -Sänger David Hasselhoff hat eine besondere Beziehung zu Berlin und Deutschland.
    Der US-Schauspieler und -Sänger David Hasselhoff hat eine besondere Beziehung zu Berlin und Deutschland. Foto: Paul Zinken, dpa

    Auch für den noch jungen Privatsender RTL plus wurde mit „Knight Rider“ ein Erfolgstraum wahr. Die Serie machte ihn bekannt. Auf NBC wurde das Werk des Hitproduzenten Glen A. Larson („Magnum“, „Kampfstern Galactica“) allerdings nach vier Staffeln 1986 eingestellt – wegen hoher Produktionskosten. Der Versuch, die Serie wiederzubeleben, scheiterte mehrfach. Kein Problem für Hasselhoff: In der noch in diesem Herbst anlaufenden RTL+-Serie „Ze Network“, in der er sich selbst spielt, hat auch K.I.T.T. einen Auftritt. Hasselhoff fährt mit ihm über eine deutsche Autobahn und durch Görlitz. (mit dpa)

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