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Künstliche Intelligenz: Regeln für ChatGPT: Das planen EU und Innenministerium

Künstliche Intelligenz

Regeln für ChatGPT: Das planen EU und Innenministerium

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    ChatGPT hat der Entwicklung künstlicher Intelligenz einen Schub verpasst. Was KI darf sollen Gesetze regeln.
    ChatGPT hat der Entwicklung künstlicher Intelligenz einen Schub verpasst. Was KI darf sollen Gesetze regeln. Foto: Richard Drew/AP, dpa (Symbolbild)

    Die Ereignisse in der Technik-Welt scheinen sich zu überschlagen. Seit der Einführung von ChatGPT werden beständig neue Programme, Apps und Anwendungen für Künstliche Intelligenz vorgestellt. Unternehmen stürzen sich auf KI-Modelle, um immer größere Entwicklungssprünge zu machen, Google hat mit "Apprentice Bard" seine eigene KI ins Spiel gebracht und OpenAI selbst hat Chat GPT mit Version 4 noch einmal deutlich verbessert.

    Bereits im März 2023 hatten sich angesichts der schnellen Entwicklung Tech-Größen wie Elon Musk, der OpenAI mitgründet hat, Apple-Mitgründer Steve Wozniak und Pioniere der KI-Entwicklung wie Stuart Russel und Yoshua Bengio für ein Pause ausgesprochen. Den offenen Brief auf der Website der Organisation "Futures of Life" haben auch CEOs der wichtigsten KI-Unternehmen, sowie Professoren und andere Experten unterzeichnet.

    Doch wozu die Pause? Die Politik muss klare Regeln für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz aufstellen. Dazu wird im Europaparlament sowie im Bundesinnenministerium bereits diskutiert. Um welche Bereiche und mögliche Regulierungen es geht, lesen Sie hier.

    Regeln für ChatGPT: Was plant das Europaparlament?

    Die EU-Staaten haben laut tagesschau.de bereits im Dezember umfassende KI-Regeln vorgestellt. Diese sollen sicherstellen, dass künstliche Intelligenz sicher ist und Grundrechte einhält. Noch gelten diese Regeln aber nicht. Dafür müssen sich EU-Staaten und das Europaparlament noch verständigen. Laut dem Handelsblatt will sich die EU aber noch in der aktuellen Legislaturperiode bis 2024 auf den sogenannten "Artificial Intelligence Act" verständigen und das KI-Gesetz beschließen.

    Dem Bericht zufolge soll das Gesetz dafür sorgen, dass künstliche Intelligenz ohne mögliche Schäden zu verursachen angewendet werden kann. Dazu müsste auch das Risiko einzelner Anwendungen bestimmt werden. Abstufungen könnten dann als minimal, begrenzt, hoch und inakzeptabel definiert werden. Ein hohes Risiko würde beispielsweise der Einsatz in kritischer Infrastruktur wie dem Stromnetz darstellen.

    Die Fraktionen im Europaparlament wollen sich laut Handelsblatt in der kommenden Woche auf gemeinsame Empfehlungen für das KI-Gesetz einigen. Voraussichtlich am 1. Juni 2023 könnte das Europaparlament in einer Plenumsabstimmung seine offizielle Position zu künstlicher Intelligenz festlegen. In Kraft treten könnten die Regeln dem Bericht zufolge allerdings frühestens 2025.

    Wie das Handelsblatt zudem berichtet, befasst sich das Europaparlament aktuell auch ganz speziell mit dem Fall ChatGPT. "Es zeichnet sich eine Mehrheit dafür ab, ChatGPT als Hochrisikotechnologie einzustufen", sagte demnach der CDU-Europaabgeordnete Axel Voss. In diesem Fall müsste der Entwickler OpenAI strenge Auflagen erfüllen, mit Risikomanagement und verpflichtender Transparenz.

    Übrigens: In Italien wurde ChatGPT Ende März gesperrt. Zumindest vorläufig. Die italienischen Behörden hatten Datenschutzbedenken geäußert und OpenAI 20 Tage Zeit eingeräumt, Maßnahmen gegen die Vorwürfe zu präsentieren.

    Regeln für ChatGPT: Was plant das Bundesinnenministerium?

    Auch das deutsche Bundesinnenministerium spricht sich für klare Regeln in Sachen KI aus. Das berichtet tagesschau.de. Wie eine Sprecherin von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) dem Handelsblatt mitteilte, müsse eine Balance zwischen Innovationsoffenheit und "Standards für vertrauenswürdige KI" gefunden werden. Grundsätzlich sehe das Ministerium "großes Potenzial für die digitale Gesellschaft bei der Verwendung von KI-Anwendungen", aber es brauche einen "klaren Rechtsrahmen".

    Ganz konkret geht es dabei um Grundreche sowie Aspekte des Datenschutz. Aber es gehe auch um die Frage, wie Fehler und Diskriminierung verhindert werden können. Laut der Sprecherin müsse zudem die Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit von KI-Ergebnissen geregelt werden.

    Im Bericht aus Berlin forderte auch SPD-Chefin Saskia Esken klare Regeln auf nationaler und europäischer Ebene - und zwar schnell. Es müsse eine Kennzeichnungspflicht für Inhalte geben, die mithilfe einer KI erstellt wurden. Denn, "wenn wir nicht mehr wissen, was echt und falsch ist, geraten wir in große Schwierigkeiten". Digitalminister Volker Wissing (FDP) sagte der Bild am Sonntag künstliche Intelligenz müsse vernünftig reguliert werden. Und: Diese neue Technologie dürfe nur dann eingesetzt werden, "wenn sie sich an europäische Werte wie Demokratie, Transparenz und Neutralität hält".

    Wann erste Regeln in Bezug auf die Anwendung künstlicher Intelligenz tatsächlich in Kraft treten werden, ist aktuell noch nicht abzusehen.

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