In Griechenland geht es im Sommer besonders heiß zu. Die Nachrichten über Waldbrände, die auch in der Hauptstadt Athen zu spüren sind, schrecken auf. Von Abkühlung kaum eine Spur. Temperaturen jenseits der 30 Grad scheinen zur Normalität zu werden, Niederschlag ist dagegen Mangelware.
Da stellt sich auch für Urlauber, die es nach Griechenland zieht, die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Reiseantritt wäre. Denn der Trip soll ja aus mehr bestehen als Schwitzen und Schatten suchen. In diesem Text geht es speziell um die griechische Insel Kreta. Lohnt sich ein Besuch im Oktober?
Kreta: Wo genau liegt die Insel?
Kreta ist die größte der griechischen Inseln. Sie liegt etwa 100 Kilometer südlich des Festlandes und verläuft gestreckt von Ost nach West. Von Nord nach Süd erstreckt sich Kreta maximal über gut 60 Kilometer, vom Ost- bis zum Westrand sind es mehr als 250 Kilometer.
Auf Kreta leben rund 650.000 Menschen. Das afrikanische Libyen ist nur knapp 300 Kilometer entfernt, bis zum asiatischen Teil der Türkei sind es nur 180 Kilometer.
Kreta im Oktober: Mit welchen Temperaturen ist zu rechnen?
Die Klimatabelle auf kreta.com weist für den Oktober durchschnittliche Tagestemperaturen von 24 Grad aus, in der Nacht sind es immer noch 17 Grad. Die Wassertemperaturen von 23 Grad laden zum Baden vor Kreta ein. Im Schnitt ist mit sechs Sonnenstunden pro Tag zu rechnen, der Oktober bietet zudem an sechs Tagen Regen.
Zum Vergleich: Von Juni bis September sind die Tageswerte mit durchschnittlich 27 bis 29 Grad höher, zudem gibt es allenfalls an einem oder zwei Tagen Niederschlag. Bezüglich der Sonnenstunden liegt der Oktober auch hinter dem Mai (zehn) und dem April (acht).
Kreta im Oktober: Lohnt sich das?
Die Homepage der Corissia Hotels nennt Kreta „eine Oase der Entspannung zu allen Jahreszeiten“. Demnach ist der Oktober die beste Zeit, um auf der Insel ohne Menschenmassen ruhig zu urlauben. Die Hauptsaison ist vorbei, die Strände entsprechend leerer.
Als weiterer Vorteil wird die zweite Blütezeit auf Kreta in jenen Wochen angepriesen. So ist die Insel dann ein gutes Reiseziel für Naturliebhaber. Empfohlen werden „Wanderungen durch die atemberaubenden Bergketten und tiefen Schluchten der Insel“. Die Wassertemperaturen werden als immer noch sehr angenehm beschrieben. Es kann also auch getaucht oder geschnorchelt werden.
Das Lufthansa City Center informiert, dass der Sommer das beste Wetter für einen Kreta-Urlaub am Meer verspricht. Dabei wird auf die trockenen Monate Juli, August und September verwiesen. Gerade letzterer sei ideal für einen Badeurlaub, obendrein würden dann auch die Spitzenwerte der vorigen Monate nicht mehr erreicht werden. Aber auch im Herbst – also im Oktober und sogar im November – sei ein Kreta-Urlaub inklusive Schwimmen „wunderbar möglich“.
Die Reisereporter nennen bei der Frage nach der besten Reisezeit den späteren Sommer und den frühen Herbst, da sich dann der Trubel der Hauptsaison lege. Demnach zählt der Oktober zu den Monaten, in denen Urlauber den Touristenmassen am besten aus dem Weg gehen können.
Kreta: Was hat die Insel zu bieten?
Der ADAC zählt einige Sehenswürdigkeiten auf Kreta auf. Empfohlen werden der antike Palast von Knossos von König Minos bei Heraklion am Nordufer, die einst von Hippies genutzten begehbaren Wohn- und Grabhöhlen in Matala an der Südküste oder die Samaria-Schlucht mit bis zu 600 Meter senkrecht emporragenden Felswänden. Außerdem werden der Strand Elafonisi ganz im Westen mit klarem, türkisfarbenem Wasser und der Palmenstrand von Vai im Nordosten mit dem größten natürlichen Datteln-Palmenhain Europas genannt.
Eine Reise wert sind demnach auch die Hafenstadt Agios Nikolaos an der Mirabello-Bucht im Nordosten mit Bars, Tavernen, Cafes und Geschäften, Rethymno mit seiner Festung Fortezza samt Sultan-Ibrahim-Moschee sowie dem venezianischen Hafen, das nur 25 Kilometer von der Stadt entfernt gelegene Kloster Arkadi oder die Hafenstadt Chania mit ihren Freitreppen, Loggien, Marmorportalen und Brunnen. Für Kinder dürften das CretAquarium, der Acquaplus Waterpark und der Labyrinth Theme Park ihren Reiz haben.
Wie kreta.com berichtet, sind die Hochgebirge mit teilweise mehr als 2400 Höhenmetern bis Juni mit Schnee bedeckt, während an der Südküste 30 Grad herrschen. So kann während des Badens im Meer ein Blick auf die weißen Gipfel geworfen werden. Die meisten Kies- und Sandstrände sind demnach mit der Blauen Flagge für beste Meerwasserqualität ausgezeichnet.
Ansonsten werden die Olivenhaine, Weinberge, Schluchten und Hochebenen auf Kreta, die fast eine Selbstversorger-Insel ist, angepriesen. Während die Südküste am wenigsten besiedelt ist und auch ins Meer abfallende zerklüftete Bergmassive bietet, wartet der Westen mit großen Naturschutzgebieten und eher gemäßigtem Tourismus auf. Letzterer konzentriert sich an der Ostküste. Lohnend sind demnach für Urlauber auch Mietwagenrundreisen.
Übrigens: Auch mit Erdbeben muss auf Kreta gerechnet werden. Die nahegelegene Insel Spinalonga ist heute eine Touristenattraktion und hat eine bewegende Geschichte. Nicht zuletzt wegen der vielen Urlauber bekommt Kreta einen neuen Flughafen.
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