Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Kreta: Deutscher Tourist tot aufgefunden - der Student galt zuvor als vermisst

Kreta

Kreta: Deutscher Tourist tot aufgefunden - der Student galt zuvor als vermisst

    • |
    • |
    • |
    Ein deutscher Wanderer wird auf Kreta vermisst.
    Ein deutscher Wanderer wird auf Kreta vermisst. Foto: ahinoam, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Sie ist eine der längsten Schluchten Europas: Die Samaria-Schlucht erstreckt sich auf Kreta über 13 Kilometer und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer. Am 13. Februar 2025, einem Donnerstag, machte sich der deutsche Student Johann W. auf den Weg, um die Region zu erkunden. Seitdem galt der 20-Jährige als vermisst. Eine großangelegte Suchaktion blieb zunächst ohne Erfolg, nun wurde Johann W. tot aufgefunden.

    Deutscher Tourist auf Kreta tot aufgefunden

    Eine Gruppe von Bergsteigern fand am Freitag (14. März 2025) die Leiche eines jungen Mannes in der Region Mitato von Tzatzimose nahe des Berges Gigilos, der rund 2000 Meter hoch ist. Anhand der Kleidung und Fotos des Toten, konnte schnell festgestellt werden, dass es sich um den vermissten Johann W. handelt, wie der griechische TV-Sender ERTNews berichtet. Demnach soll die Leiche zur gerichtsmedizinischen Untersuchung in die Stadt Chania geflogen werden.

    Zuvor hatte die Polizei eine groß angelegte Suchaktion initiiert, an der die Feuerwehr, die Küstenwache und der griechische Katastrophenschutze EMAK teilnahm. Es wurde mit GPS-Trackern, Spürhunden, Drohnen und Hubschraubern gesucht, wie der Merkur berichtet. Der Erfolg blieb aus, die Suche wurde eingestellt. Nun herrscht also doch traurige Gewissheit.

    Kreta: Vermisster Deutscher war zum Trailrunning aufgebrochen

    Der Student aus Baden-Württemberg, der laut SWR an der Universität Mannheim eingeschrieben ist, wollte auf Kreta einem seiner Hobbys nachgehen: dem Trailrunning. Dabei handelt es sich um eine Form des Langstreckenlaufs durch freies Gelände. Das Gebiet rund um die Samaria-Schlucht eignet sich dafür hervorragend. Teils unwegsames Gelände, unberührte Natur und die ein oder andere Steigung. Der 20-Jährige wollte den Gigilos besteigen. Eine Unternehmung, die laut Bild auch bei Trekking-Experten als anspruchsvoll gilt und normalerweise im Sommer angegangen wird.

    Johann W. war allein zur Samaria-Schlucht aufgebrochen. Aus Berichten von griechischen Medien geht hervor, dass der Vermisste seiner Schwester um 17.34 Uhr schrieb, dass er nun „auf dem Weg nach oben“ sei. Im Interview mit RTL erklärte die Schwester, dass sie glaube, dass Johann W. damit den Gipfel des Gingilos meinte. Um 19.40 Uhr schrieb der 20-Jährige dann, dass alles in Ordnung sei. In griechischen Medien ist zu lesen, dass die Sonne auf Kreta Mitte Februar gegen 18 Uhr untergeht.

    Es war die letzte Nachricht, die seine Familie von ihm erhielt. Als der Student sein Leihauto nicht zum abgesprochenen Zeitpunkt zurückbrachte, verständigte das Leihwagenunternehmen die Polizei, die den Leihwagen am Startpunkt der beliebten Wanderroute an der Samaria-Schlucht fand.

    Vermisster Student auf Kreta: Familie stoppt Suche vorerst

    Die Mannheimer Polizei stand laut dem SWR in Kontakt mit den griechischen Behörden. Demnach war die Suche wegen schlechter Witterungsbedingungen und dem tückischen Gelände schwierig. Der Zugang zur Samaria-Schlucht sei im Winter eigentlich untersagt, da die Gefahr für Überschwemmungen, Erdrutsche und Steinschläge drohe.

    Die Angehörigen von Johann W. taten zunächst alles, um die Suchaktion aufrechtzuerhalten. Sie hatten auf gofundme.com eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der mehr als 100.000 Euro gesammelt wurde. Das Geld wurde für „die Anmietung von Hubschraubern für die Suche aus der Luft über die Organisation von Bodenteams, die Übernahme von Rechts- und Verwaltungskosten bis hin zu möglichen Rückführungskosten“, verwendet werden, wie auf der Spendenseite steht. Mittlerweile ist die Spendenaktion gestoppt.

    „Wir haben wirklich alles versucht und bis zuletzt nicht aufgegeben“, schrieb die Tante des Vermissten auf der Spendenplattform: „Wir sind völlig erschöpft und fühlen uns ausgebrannt.“ Daher hätte sich die Familie entschieden, am 3. März 2025 die Rückreise nach Deutschland anzutreten. Sie wolle Kraft tanken und die „vielen Erlebnisse und tiefe Trauer“ verarbeiten. Das bedeutet aber nicht, dass die Suche beendet ist. „Unsere Suche endet erst, wenn wir Johann gefunden haben“, macht die Familie klar. Das ist nun der Fall.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden