Sich um die Kinder kümmern, einkaufen gehen, kochen, den Haushalt schmeißen: Das, was Eltern – und noch immer sehr oft die Mütter – jeden Tag leisten, wird meistens für selbstverständlich genommen. Wenn sie sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um alles kümmern können, bringt das viele Familien ganz rasch in eine echte Notlage. Denn, wenn der Partner arbeiten muss, um das Geld zu verdienen und die Großeltern weit weg sind, steht man schnell alleine da.
Bürokratie und fehlende Aufklärung sind Hürden für Eltern
Gut also, dass Eltern in solchen Situationen einen gesetzlichen Anspruch auf Unterstützung haben. Doch da ist schon das erste Problem: Viele Eltern wissen von ihrem Anspruch gar nichts. Das ist erschreckend. Um das Angebot zu sichern, ist noch mehr Aufklärung nötig, zum Beispiel durch Sozialdienste oder Kinderärzte. Das zweite Problem stellt – wie so oft – die Bürokratie dar: Die Antragstellung und die darauffolgenden langen Bearbeitungszeiten bedeuten eine Menge Stress und Aufwand für einen Elternteil, das ohnehin schon am Ende seiner Kräfte ist. Oft kommt die Hilfe dann eigentlich zu spät.
Dass die Familienpflege auch noch vom allseits bekannten Fachkräftemangel betroffen ist, spitzt die Lage weiter zu. Durch Fortbildungen, wie sie zum Beispiel das Familienpflegewerk anbietet, könnten sich auch mehr Menschen weiterbilden, die vielleicht keine dreijährige Ausbildung mitbringen. Sie könnten dann dort einspringen, wo einfachere Aufgaben erforderlich sind. Denn oft ist schon geholfen, wenn der Müll runtergebracht, das Mittagessen gekocht und die Wäsche gewaschen wird.
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