Nicht nur gut gefüllte Teller verhelfen zusätzlichen Pfunden auf die Hüften. Manche Getränke gehen ebenfalls als Dickmacher durch. Gerade, wenn sie in großen Mengen konsumiert werden.
Dann wird es auch mit Bewegung und Sport oder einer ansonsten ausgewogenen Ernährung mühsam sein, das Gewicht einigermaßen zu halten. Vorsicht ist geboten bei Alkohol, aber auch bei Limonade, Eistee, Cola, Saft oder Milch. Dagegen soll Wasser beim Abnehmen helfen.
Und wie sieht es mit Sprudelwasser aus? Immerhin enthält es Kohlensäure.
Sprudelwasser als Dickmacher? Forscher testen an Laborratten und Studenten
Bereits im Jahr 2017 untersuchten Wissenschaftler der Birzeit University im Westjordanland in einer aufsehenerregenden Studie, welchen Effekt kohlensäurehaltige Getränke auf das Gewicht haben können. Leiter der Arbeit war der Biologie- und Biochemieprofessor Johnny Stiban.
Zunächst kamen dabei Laborratten zum Einsatz, wie die Augsburger Allgemeine bereits damals berichtete. Im Fokus standen die Auswirkungen von Kohlendioxid auf die Sekretion des Hormons Ghrelin bei männlichen Versuchstieren und Menschen. Ghrelin ist an der Steuerung von Hunger- und Sättigungsgefühl beteiligt.
Die Ratten wurden mehr als ein Jahr lang mit verschiedenen Getränkekategorien gefüttert und dabei untersucht. In Experimenten wurde die Menge an Ghrelin ermittelt, die bei verschiedenen Getränkezufuhren ausgeschüttet wird.
Studie zu Kohlensäure in Getränken: Nahrungsaufnahme fällt höher aus
Das Ergebnis: Ratten, die während der Studie mit kohlensäurehaltigen Getränken gefüttert wurden, nahmen schneller an Gewicht zu, als die Tiere, die andere Getränke oder Leitungswasser bekamen. Dies ist laut den Experten auf einen erhöhten Ghrelin-Spiegel und die daraus resultierende größere Nahrungsaufnahme zurückzuführen. Bei der Kohlensäure-Gruppe wurden mehr Leberfette festgestellt.
Erst in einem zweiten Durchgang griffen die Wissenschaftler auf 20 männliche Studenten zurück. Auch hier zeigte sich dasselbe Phänomen. So hielten die Forscher fest: „Das Ergebnis der Studie legt nahe, dass Kohlensäure in Erfrischungsgetränken über die Freisetzung von Ghrelin und die Stimulierung von Hungergefühlen bei männlichen Säugetieren eine wichtige Rolle bei der Auslösung von Gewichtszunahme und der Entstehung von Fettleibigkeit spielt.“
Dick durch Kohlensäure? AOK kontert Studie: „Sättigungsgefühl hält länger an“
Das Gesundheitsmagazin der AOK betont dagegen: „Wer Kohlensäure trinkt, ist schneller satt, und das Sättigungsgefühl hält länger an. Das haben wissenschaftliche Studien ergeben.“ Womöglich werde die Nahrung in diesem Fall sogar länger im Magen gehalten als bei Wasser ohne Kohlensäure.
Demnach könnte Kohlensäure im Wasser dazu beitragen, ein gesundes Gewicht zu halten. Hinsichtlich der erwähnten Studie ist zu lesen: „Die manchmal kursierende These, kohlensäurehaltiges Wasser ließe den Spiegel des Hungerhormons Ghrelin steigen, geht hingegen nur auf eine einzelne, methodisch sehr umstrittene Studie zurück.“
Grundsätzlich sei Wasser mit Kohlensäure vergleichbar mit stillem Wasser. Allerdings könnten bei Menschen mit Magenproblemen nach dem Konsum kohlensäurehaltiger Getränke vorübergehend Magenschmerzen, Aufstoßen, Blähungen und Völlegefühl auftreten.
Positive Effekte von Wasser mit Kohlensäure: Speichelfluss und Verdauung werden angeregt
Getränke mit Kohlensäure könnten allgemein positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So vermehren sich gesundheitsschädliche Bakterien demnach kaum in kohlensäurehaltigen Getränken, die Geschmackspapillen im Mund werden durch die Kohlensäure gereinigt und der Speichelfluss sowie die Verdauung angeregt.
Zu bedenken ist allerdings auch, dass in Getränken mit Kohlensäure wie Limonaden reichlich Zucker steckt. Tonic Wasser beinhaltet zudem noch Chinin – der Bitterstoff kann in großen Mengen für bestimmte Menschen gesundheitsgefährdend sein. Kohlensäurehaltiges Wasser sei aber bedenkenlos trinkbar.
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