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König Konstantin II. ist tot: Beerdigung in Athen

Griechenland

Europas Adel nimmt Abschied von Konstantin II.

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    Der griechische Ex-König Konstantin II. (Archivbild).
    Der griechische Ex-König Konstantin II. (Archivbild). Foto: Carsten Rehder, dpa

    Er war der letzte König Griechenlands, jetzt ist König Konstantin II. tot. Wie der staatliche Rundfunk und die staatliche Nachrichtenagentur am Dienstagabend bestätigten, starb er im Alter von 82 Jahren. Nach einem Hirnschlag hatte sich der Gesundheitszustand des Ex-Monarchen in den vergangenen Tagen verschlechtert. 

    Seine gesamte Familie war in den vergangenen Tagen an seiner Seite – darunter seine Frau Anne-Marie, die die Schwester der dänischen Königin ist, sowie seine fünf Kinder. Auch seine Schwester, die spanische Königsmutter Sofia, war am Wochenende nach Griechenland gereist, wie der staatliche Rundfunk berichtete.

    Griechischer König Konstantin II. beerdigt

    Am Montag nahmen viele Griechinnen und Griechen und der Adel Europas Abschied von Konstantin. Um die orthodoxe Kathedrale im Zentrum Athens hatten sich am Montag Tausende Menschen versammelt, die dem Ex-König die letzte Ehre erwiesen. Gesichtet wurden die Königspaare Dänemarks, Spaniens, Belgiens, Schwedens und der Niederlande. Großbritannien wurde von der Schwester des Königs Charles III., Prinzessin Anne, vertreten. Auch zahlreiche Thronfolger sowie andere Adlige aus Luxemburg, Monaco und Mitglieder ehemaliger Königshäuser

    Er wurde als Privatmann beerdigt. Die Fahnen wehten nicht auf Halbmast und es gab keine militärischen Ehren wie es bei Beerdigungen von ehemaligen Staatsoberhäuptern in Griechenland üblich ist. Das hatte die konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis beschlossen.

    Konstantin II. war der letzte König in Griechenland

    Konstantin war der letzte König des Landes. 1964 hatte er als einer der jüngsten Monarchen Europas den Thron bestiegen. Noch im selben Jahr heiratete er die damals 18-jährige dänische Prinzessin Anne-Marie. Zehn Jahre später wurde die Monarchie in Griechenland per Volksabstimmung abgeschafft. Der frühere König pflegte enge Beziehungen zum britischen Königshaus. Im Jahr 1982 wurde er sogar Prinz Williams Taufpate.

    Der zunächst noch unerfahrene König verwickelte sich in Streitigkeiten mit der politischen Führung. 1967 beging er einen fatalen Fehler, als am 21. April in Griechenland eine Militär-Gruppe putschte. Um – wie er immer wieder sagte – ein Blutvergießen abzuwenden, duldete Konstantin die Putschisten. Er ließ sich mit ihnen fotografieren und billigte sogar per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung. Das haben viele Griechen ihm nie verziehen. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde die Monarchie in Griechenland im Dezember 1974 abgeschafft. Knapp 70 Prozent der Wähler stimmten bei einem Referendum gegen Konstantin.

    Er wurde enteignet und erst nach einem Beschluss des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2000 entschädigt. Erst dann normalisierte sich das Verhältnis sowohl mit den Regierungen als auch mit den Griechen. Konstantin kaufte sich eine Villa auf der Halbinsel Peloponnes und verbrachte mehrere Monate des Jahres in der Heimat.

    Playboy-Leben von Konstantin II. in den Schlagzeilen

    Schon in jungen Jahren war er in den Schlagzeilen. Legendär ist in Griechenland das Playboy-Leben des jungen Kronprinzen Konstantin. Altgediente Journalisten erzählen heute noch von heimlichen Treffen mit einer erfolgreichen Schauspielerin. Er soll deshalb mit seiner Mutter viel Streit gehabt haben. Konstantin war sportlich erfolgreich. 1960 gewann er zusammen mit zwei anderen griechischen Seglern die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rom in der damaligen Drachen-Klasse. (mit dpa)

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