Drei Kinder und ein Erwachsener werden aktuell von Experten der Universitätsmedizin Essen wegen akuten Leberversagens behandelt. Der Grund: Sie haben wohl von dem hochgiftigen Knollenblätterpilz gegessen.
Während die Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren nach Angaben der Ärzte in Lebensgefahr schweben und dringend eine Notfalltransplantation benötigen, bestehe für den Vater keine tödliche Gefahr.
Grüner Knollenpilz löst akutes Leberversagen aus
Es handelt sich um zwei getrennte Fälle, wobei alle drei Kinder den Angaben zufolge nicht aus Nordrhein-Westfalen stammen. Zwei der Heranwachsenden seien laut einer Sprecherin der Universitätsmedizin verwandt. Die Einrichtung ist nach eigenen Angaben eines der wenigen Lebertransplantationszentren in Deutschland.
Akutes Leberversagen sei typisch bei Knollenblätterpilzen, erklärt der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin II am Uniklinikum Essen, Prof. Dr. Lars Pape in einer Mitteilung. Laut Deutscher Leberstiftung ist der Grüne Knollenblätterpilz für rund 90 Prozent der Todesfälle durch Pilzvergiftungen verantwortlich.
Knollenblätterpilz: Verzehr hat lebensbedrohliche Folgen
Das Gewächs gelte als einer der giftigsten Pilze, die in Europa zu finden sind. Dass die Kinder eine Transplantation benötigen, sei laut dem Direktor hoch wahrscheinlich. Bei Anzeichen einer Pilzvergiftung sollten sich Betroffene sofort ein Krankenhaus aufsuchen. Schnelle Hilfe sei wichtig, bevor ein Leberversagen eintrete.
Außerdem erklärt der Medizinische Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung, dass der Knollenblätterpilz dem Champignon sehr ähnlich sehe: „Finger weg von Pilzen aus dem Wald. Pilze sollte man im Supermarkt kaufen“, so Markus Cornberg gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch auf Apps solle man sich als Laie nicht verlassen.
Bei Oettingen begab sich ein Ehepaar derweil auf Pilzsuche. Dann verlor die Frau ihren Mann aus den Augen. (mit dpa)
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