Forscher der University of Colorado Boulder haben in einem Versuch nachgeprüft, wie viele Partikel beim Spülen aus der Toilette geschleudert werden, wenn der Deckel nicht geschlossen ist. Hier die Ergebnisse.
Klodeckel vor dem Spülen schließen: Die Ergebnisse eines Versuchs in den USA
Forscher der University of Colorado Boulder haben in einem Experiment den Spülprozess mit geöffnetem Klodeckel geprüft. Über der Toilette wurde ein grüner Laserstrahl mit jeweils zwei Kameras angebracht. Im Dunkeln konnten die Partikel, die beim Spülen aus der Toilette geschleudert werden sehr gut mit bloßem Auge erkannt werden.
Die kleinen Partikel werden in einer Geschwindigkeit von 7,2 Kilometern pro Stunde aus dem Klo geschossen und können bis zu 1,3 Metern über dem Klo noch nachgewiesen werden.
Studien zufolge können sich Krankheitserreger auch über mehrere Spülgänge hinweg in der Toilette festsetzen. Wird der Klodeckel nun beim Spülen zusätzlich noch offen gelassen, können sich die Erreger im gesamten Bad verteilen. Obwohl Deutsche laut einer Statista-Erhebung viel Wert auf Toilettenhygiene legen – 49 Prozent der Befragten reinigt die Toilette mehrmals die Woche– können sich die Erreger beim Spülen im gesamten Bad verteilen – auch auf der Zahnbürste und den Handtüchern. Das Bundesinstitut für gesundheitliche Aufklärung rät nach einem Toiletten-Gang zu folgenden Schritten:
- Klodeckel schließen
- Spülen
- Toilettendeckel öffnen und Restverschmutzungen beseitigen
- Klodeckel schließen
- Erneut Spülen
Vor dem Händewaschen sollte aus hygienischen Gründen nichts angefasst werden. Genau aus dem Grund sollte Sie auch ihr Handy nicht mit auf's Klo nehmen.
Welche Erreger befinden sich beim Spülen unter dem Klodeckel?
Bakterien, wie beispielsweise Salmonellen, aber auch Grippe- und Noroviren können sich in der Toilette befinden und beim Spülen mit offenem Deckel verteilt werden. Ein Forscher der Freien Universität Berlin hat in öffentlichen Toilettenanlangen in einigen Großstädten in Südwestdeutschland bakteriologische und virologische Untersuchungen gemacht. 27 Prozent der Proben enthielten Enterobacteriaceae und in 19 Prozent der Proben konnten Fäkalstreptokokken nachgewiesen werden. Doch auch in der Toilette im eigenen Zuhause können Krankheitserreger übertragen werden. Vor allem, falls ein Haushaltsmitglied an der Magen-Darm-Grippe erkrankt ist, ist Vorsicht geboten.