Das heutige Google-Doodle ist dem in den USA geborenen Autor und Bürgerrechtler Kiyoshi Kuromiya gewidmet - inklusive Konfetti und Regenbogenflaggen.
Kuromiya war zu seinen Lebzeiten ein Antikriegs-, Homosexuellen- und HIV/AIDS-Aktivist. Hier in diesem Artikel stellen wir Ihnen das aktuelle Google-Doodle näher vor und verraten mehr zur Person und dessen Lebensgeschichte.
Kiyoshi Kuromiya: Das ist auf dem Google-Doodle zu sehen
Am 4. Juni 2019 wurde Kiyoshi Kuromiya als Anerkennung für sein Wirken mit einer Abbildung auf der LGBTQ Wall of Honor, dem Stonewall National Monument, verewigt. Das Doodle ist zu diesem Jahrestag nicht nur in Deutschland, sondern in vielen weiteren Ländern auf der Google-Startseite zu sehen.
Neben dem Konterfei Kuromiyas zeigt das Doodle weitere Motive: Auf der linken Seite ist eine Eingangstür mit Treppe zu sehen und eine Szene, die eine Demonstration darstellen soll - Hinweise auf seine Tätigkeit als Aktivist. Rechts ist noch ein Telefon und eine Regenbogenflagge abgebildet. Einst war die Fahne ein Ausdruck der Friedensbewegung, heute ist sie vor allem ein Symbol der LGBTQ- bzw. der Lesben- und Schwulenbewegung.
LGBTQ-Aktivist und Kriegsgegner: Kiyoshi Kuromiya im Porträt
Kiyoshi Kuromiya wurde am 9. Mai 1943 in den USA, genauer gesagt Wyoming, in einem Internierungslager geboren. Nach dem Krieg ging er mit seiner Familie nach Kalifornien. Als offen schwuler Mann hatte er, wie viele andere, mit verschiedenen Problemen zu kämpfen.
Während seines Studiums an der University of Pennsylvania fühlte er sich von der Bürgerrechtsbewegung inspiriert und wurde in der Folge selbst ein bekannter Aktivist. Er war auch Anwalt für bürgerliche und soziale Gerechtigkeit und ein Berater von Martin Luther King Jr..
Kuromiya hatte enge Verbindungen zur Black Panther Party und setzte sich für intersektionale Solidarität zwischen unterdrückten Gemeinschaften ein. Der japanisch-stämmige Mann nahm unter anderem an den schwulen und lesbischen Bürgerrechtsdemonstrationen teil, die in den 60er Jahren jeden 4. Juli in der Independence Hall und der Liberty Bell stattfanden.
Kiyoshi Kuromiya war darüber hinaus ein erklärter Gegner des Vietnam-Krieges. Aus Protest gegen die Verwendung von Napalm kündigte er 1968 an, einen Hund vor der Universität lebendig zu verbrennen. Tausende kamen, um hiergegen zu protestieren. Und fanden eine Nachricht des Aktivisten: "Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Anti-Napalm-Protest. Sie haben das Leben eines Hundes gerettet. Wie wäre es nun mit der Rettung des Lebens von zehntausenden von Menschen in Vietnam?".
Kuromiya starb am 10. Mai 2000 im Alter von nur 57 Jahren infolge einer Krebserkrankung.
Aufklärung über HIV und AIDS: Kuromiya setzte sich für Erkrankte ein
Als einer der Gründer der amerikanischen Gay Liberation Front war Kuromiya ebenfalls Gründer des Newsletters des Critical Path Project. Er lieferte damit eine der frühesten und ausführlichsten Quellen mit Informationen zur HIV-Behandlung. Er verschickte den Newsletter auch explizit an inhaftierte Personen, um sicherzustellen, dass sie Zugang zu aktuellen Erkenntnissen haben würden. (AZ)