Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Kirche: Papst-Appell: "Bitte mäßigt die Ausgaben für Weihnachten! Mäßigt sie!"

Kirche

Papst-Appell: "Bitte mäßigt die Ausgaben für Weihnachten! Mäßigt sie!"

    • |
    Papst Franziskus vor der Krippe in der Halle Paul VI. im Vatikan. Wiederholt hat er nun schon zu einem "bescheidenen" Weihnachtsfest aufgerufen.
    Papst Franziskus vor der Krippe in der Halle Paul VI. im Vatikan. Wiederholt hat er nun schon zu einem "bescheidenen" Weihnachtsfest aufgerufen. Foto: Domenico Stinellis, dpa/AP

    Was dieses Jahr Papst Franziskus zu Weihnachten besonders wichtig ist? Keine Frage: Mäßigung. „Es gibt Menschen, die hungern. Wir wollen feiern, aber wir sollten uns dabei etwas zurückhalten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche kürzlich in einem Interview, das im italienischen Sender Canale 5 unter dem Titel „Mein Weihnachten“ ausgestrahlt worden ist. Der Papst kritisierte darin auch eine „Haltung der Gleichgültigkeit“. Das Schlimmste sei „wegzuschauen“.

    Über den Konsum zu Weihnachten sagte er nun bereits zum wiederholten Mal: „Bitte mäßigt die Ausgaben für Weihnachten! Mäßigt sie!“ Es sei „ein trauriges Weihnachten, ein Weihnachten des Krieges.“ Und er betonte: „Es gibt Menschen, die hungern.“

    Franziskus erinnert an die Tradition, an Heiligabend einen leeren Platz am Tisch zu lassen

    Bei seiner Generalaudienz am Mittwoch erinnerte er ebenfalls an den Krieg, an die Lage in der Ukraine, besonders an die der ukrainischen Kinder. „Wir denken an sie an diesem Weihnachtsfest, das die Kleinen und ihre Familien ohne Licht, ohne Heizung verbringen werden.“ Franziskus erinnerte an die Tradition, an Heiligabend einen leeren Platz am Tisch zu lassen. „Dieses Jahr wird er von vielen Flüchtlingen besetzt sein.“ Er selbst wird am 24. Dezember um 19.30 Uhr die Weihnachtsmesse im Petersdom feiern. Am 25. Dezember folgt der Segen „Urbi et Orbi“ auf der Loggia des Petersdoms. 

    In dem Interview mit Canale 5 zog der vor wenigen Tagen 86 Jahre alt gewordene Papst auch eine Art Bilanz: Im März wird er zehn Jahre im Amt sein. Auf die Frage nach seinem Alter sagte er: „Ich kann sagen, dass ich mich glücklich fühle. Ich fühle mich wie ein Hirte, ich tue meine Berufung, ich bin ein Sünder.“ Alle zwei Wochen komme ein Franziskaner-Bruder, der ihm die Beichte abnehme. 

    Über seinen Gesundheitszustand war zuletzt wieder viel spekuliert worden, nachdem er in der spanischen Wochenzeitung ABC erklärt hatte, für den Krankheitsfall vorgesorgt zu haben: „Ich habe meinen Rücktritt bereits unterzeichnet.“ Und zwar: Für den Fall eines schweren medizinischen Handicaps habe er bereits kurz nach Amtsantritt dem damaligen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sein Rücktrittsschreiben ausgehändigt

    Auch äußerte sich Franziskus zu seinem 95 Jahre alten Vorgänger Benedikt XVI. Anders als behauptet wolle er den Status des emeritierten Papstes nicht kanonisch festschreiben lassen. „Es ist wohl so, dass der Heilige Geist kein Interesse daran hat, dass ich mich mit solchen Dingen beschäftige“, meinte er. 

    Das sagte Papst Franziskus über seinen Vorgänger Benedikt XVI.

    Benedikt XVI., der seit seinem Rücktritt im Februar 2013 im Vatikan-Kloster Mater Ecclesiae lebt, besuche er oft. Er lebe „in Kontemplation, hat einen guten Sinn für Humor, ist klar, lebendig, spricht sehr leise, aber folgt dem Gespräch“. An Weihnachten wolle er ihn besuchen. Nicht genug der guten Nachrichten: Mehreren Quellen zufolge befindet sich Franziskus dank physiotherapeutischer Behandlung auf dem Weg der Besserung. Seit Anfang des Jahres benutzt er ja wegen eines Knieleidens bei öffentlichen Auftritten einen Rollstuhl. 

    Nach Angaben seiner Ärzte leidet er unter einem Meniskusschaden sowie unter Arthrose. Eine Operation lehnt Franziskus ab, da er sich nach eigenen Angaben nicht einer Vollnarkose unterziehen möchte. Im Juli 2021 musste er sich einer Darmoperation unterziehen. Von der Vollnarkose erholte er sich nur schleppend. 

    Der mit Franziskus befreundete Arzt und Buchautor Nelson Castro bezeichnete ihn jüngst als „dickköpfig“. Er sei kein einfacher Patient, halte die Ärzte auf Distanz und lasse sich von einmal getroffenen Entscheidungen kaum noch abbringen. Castro ergänzte: „Der Kopf funktioniert perfekt.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden