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Kirche: Gänswein muss zurück nach Freiburg – ohne Amt

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Gänswein muss zurück nach Freiburg – ohne Amt

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    Was wird aus Georg Gänswein? Nach Angaben des Erzbistums Freiburg blieben seine möglichen Aufgaben "künftigen Überlegungen" vorbehalten.
    Was wird aus Georg Gänswein? Nach Angaben des Erzbistums Freiburg blieben seine möglichen Aufgaben "künftigen Überlegungen" vorbehalten. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Es sind zwei dürre Zeilen im "Bollettino quotidiano", den täglichen Verlautbarungen aus dem Vatikan, in denen am Donnerstag offiziell wird, was sich angekündigt hat. Georg Gänswein, der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., muss Rom auf Anordnung von Papst Franziskus verlassen und "fürs Erste" – "per il momento" – zurück in sein Heimatbistum Freiburg.

    Spätestens damit endet für Gänswein eine lange Hängepartie. Zumindest, was seinen Aufenthaltsort betrifft. Mehrfach hatte er mit Franziskus nach dem Tod des emeritierten Papstes gesprochen, doch ausweichende Antworten erhalten. Franziskus ließ den engen Vertrauten seines Vorgängers zappeln. Als "Erstgeborener" Benedikts hatte sich Gänswein, man redete über die Päpstliche Familie, im März im Gespräch mit unserer Redaktion bezeichnet. Zu der Zeit war das "Monastero", das kleine Kloster im Vatikan, ausgeräumt. Bis zum Tod Benedikts – bürgerlich: Joseph Ratzinger – am 31. Dezember 2022 lebte Gänswein dort mit ihm und vier italienischen Memores, Frauen aus der Bewegung Comunione e Liberazione. Im März erzählte er auch, dass er ein neues Apartment beziehe, keine 70 Meter Luftlinie entfernt vom vatikanischen Gästehaus Santa Marta, in dem Franziskus wohnt.

    Georg Gänswein im April bei einer Lesung aus seinem Buch "Nichts als die Wahrheit" in Altötting.
    Georg Gänswein im April bei einer Lesung aus seinem Buch "Nichts als die Wahrheit" in Altötting. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Gänswein war offensichtlich in Ungnade gefallen – als "Diener zweier Herren"

    Jetzt muss Kurienerzbischof Georg Gänswein, der 1956 in Waldshut in Baden-Württemberg geboren wurde, also wieder umziehen. Wenigstens nicht nach Costa Rica, wie es zwischenzeitlich in einem Medienbericht hieß. Gänswein hatte gehofft, auch künftig in "Vatikannähe" sein zu dürfen, und das in angemessener Funktion. Immerhin war er Privatsekretär von Kardinal Ratzinger und blieb es, als der 2005 Papst wurde. 2012 ernannte ihn Benedikt zum Präfekten des Päpstlichen Hauses, was Gänswein unter Franziskus ebenfalls war – ein "Diener zweier Herren", die als Gegenpole betrachtet wurden. Der eine, Franziskus, als Reformer, der andere, Benedikt, als konservativer Hardliner, der mithilfe des konservativen Hardliners Gänswein weiter mitmische – so die Sicht einiger Beobachter, die Gänswein zurückwies.

    Anfang 2020 wurde er von Franziskus beurlaubt. Er war in Ungnade gefallen. Es ging, verkürzt, um Kirchenpolitik; ihm seien "Fehler unterlaufen", sagte Gänswein selbst. Einer der größten war wohl die Veröffentlichung seines Buches "Nichts als die Wahrheit". Darin macht er keinen Hehl aus seiner schwierigen Beziehung zu Franziskus und zitiert aus ihren Gesprächen. Im Vatikan wurde das als ungebührlich empfunden.

    Nun hat der 66-Jährige weder das prestigeträchtige Vatikanamt mehr, und das bereits seit Ende Februar, wie aus dem "Bollettino" hervorgeht. Noch hat er eine neue Aufgabe. Für Gänswein, der für Kirchenverhältnisse jung ist, muss das hart sein. Nach Angaben des Erzbistums Freiburg wird er Rom in der ersten Juli-Woche verlassen und dann in Freiburg wohnen. Mögliche Aufgaben blieben "künftigen Überlegungen" vorbehalten. Kirchenrechtlich sei, schrieb die Katholische Nachrichten-Agentur, in einem Erzbistum nur Platz für einen Erzbischof. Und der heiße Stephan Burger, 61. Burger könne von Gänswein nichts verlangen und Gänswein nichts von ihm.

    Wer ist der Mann, den der Papst zurück ins Bistum Freiburg geschickt hat? Wichtigste Infos über Georg Gänswein.

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