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Kirche: Der "schönste Mann Italiens" will Priester werden

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Der "schönste Mann Italiens" will Priester werden

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    Edoardo Santini macht weltweit Schlagzeilen, seitdem er bekannt gab, dass er sein Leben Gott widmen will.
    Edoardo Santini macht weltweit Schlagzeilen, seitdem er bekannt gab, dass er sein Leben Gott widmen will. Foto: Daniel Wirsching

    Für Edoardo Santini schien der Traum vieler junger Menschen wahr geworden zu sein. Der 21-Jährige wurde vor drei Jahren zum schönsten Mann Italiens gewählt ("Il più bello d'Italia") und startete danach eine Karriere als Schauspieler, Model und Sänger. Doch seine Geschichte nahm eine für die breite Öffentlichkeit überraschende Wendung: Der Italiener aus Castelfiorentino in der Toskana will katholischer Priester werden

    Medien in aller Welt berichten darüber, und werden dabei reichlich kreativ. So titelte der österreichische Kurier: "Oh mein Gott!" Und die luxemburgische Zeitung L’Essentiel: "Schönster Italiener gefällt sich im Priestergewand am besten". Alle bedienen sich an Fotos von Santinis Instagram-Account. Selbst katholische Medien bilden da keine Ausnahme.

    Santini: "Meine größte Angst war, nicht akzeptiert zu werden"

    Ob Santini sich über die Aufmerksamkeit freut? Eher nicht. Schon bislang war der Weg, den er beschritt, nicht einfach. "Meine größte Angst war, nicht akzeptiert zu werden für diese Entscheidung", schrieb er auf Instagram. Es gebe Leute, die über ihn lästerten, andere, die seine Entscheidung als "Enttäuschung" aufgenommen hätten. Seine Großmutter beispielsweise fand eindeutig die Model-Karriere besser. Sie habe in seinem Alter an andere Dinge gedacht, sagte sie ihrem Enkel.

    Der wiederum war enttäuscht von der Oma, ließ sich aber nicht beirren. Santini zieht es zu Gott. Das begann bereits in den Jugendgruppen der Kirchengemeinde von Castelfiorentino und nahm seinen Lauf beim Weltjugendtag im vergangenen Jahr in Lissabon. Er habe "wunderbare Personen" kennengelernt, von denen er viel gelernt habe, erklärte er. Vergangenes Jahr sei er dann auch mit zwei Priestern zusammengezogen, in eine Priester-WG. "Das war die schönste Erfahrung meines Lebens." Und nun, so Santini weiter, habe er beim Bischof von Florenz die Aufnahme ins Priesterseminar beantragt und bereite sich aufs Theologiestudium vor. Vielleicht liegt dem Toskaner das ja auch im Blut? Der Nachname Santini stammt zumindest vom lateinischen Wort "sanctus" für "heilig". Er selbst sagt: "Jetzt habe ich diesen Schritt gemacht, vor dem ich so große Angst hatte und der mich daran hinderte, wirklich ich selbst zu sein."

    Für Schlagzeilen sorgt immer wieder auch die "singende Nonne"

    Auf dem Weg zu sich selbst befand sich auch Suor Cristina, eine Nonne aus Italien, über die ebenfalls viel geschrieben wurde. Allerdings schlug sie eine andere Richtung ein als Santini, nachdem sie 2014 den Gesangswettbewerb "Voice of Italy" gewonnen hatte. Immer stärker verfolgte sie eine Karriere als Sängerin. Vor einem Jahr verließ Cristina Scuccia, wie die heute 35-Jährige heißt, ihren Orden, um sich ganz dem Leben und der Musik zu widmen.

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