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Kirche: Basisbeteiligung auf Katholisch: Papst Franziskus will mehr Engagement für Reform

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Basisbeteiligung auf Katholisch: Papst Franziskus will mehr Engagement für Reform

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    In einer ersten Runde der Weltsynode sprachen Bischöfe und auch einige Laien über mögliche Reformen in der katholischen Kirche. Im Herbst gibt es ein erneutes Treffen.
    In einer ersten Runde der Weltsynode sprachen Bischöfe und auch einige Laien über mögliche Reformen in der katholischen Kirche. Im Herbst gibt es ein erneutes Treffen. Foto: Gregorio Borgia, AP/dpa

    Uli Spindler hat die Hoffnung nicht aufgegeben auf tiefgreifende Reformen in der katholischen Kirche: die Weihe von Frauen zu Diakoninnen, das Ende des Pflichtzölibats … Sie engagiert sich in der Reform-Initiative Maria 2.0 genauso wie im Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft Ammersee Ost. Kürzlich hatten sie in Breitbrunn einen Gesprächskreis zur Frage "Wie werden wir eine synodale Kirche?" 15 Interessierte kamen und machten sich Gedanken – Gedanken über die Zukunft ihrer krisengeschüttelten Kirche.

    Im vergangenen Oktober waren Bischöfe und erstmals Laien im Vatikan zur ersten Runde einer Weltsynode zusammengekommen, in diesem Oktober folgt Runde zwei. Danach wird Papst Franziskus Reformen in die Wege leiten. Oder nicht. Das weiß nur er allein. Doch, so oder so, fordert er einmal mehr die Beteiligung aller Gläubigen. Und unter anderem das Bistum Augsburg weist darauf hin, es gelte, die "synodale Dynamik" – den Prozess des Aufeinander-Hörens und Gemeinsam-Voranschreitens – wachzuhalten.

    Katholikinnen und Katholiken, wie hier aus der Pfarreiengemeinschaft Ammersee Ost, sollen sich Gedanken über einen Weg ihrer Kirche in die Zukunft machen. Auch Uli Spindler (Zweite von links) engagiert sich.
    Katholikinnen und Katholiken, wie hier aus der Pfarreiengemeinschaft Ammersee Ost, sollen sich Gedanken über einen Weg ihrer Kirche in die Zukunft machen. Auch Uli Spindler (Zweite von links) engagiert sich. Foto: Uli Spindler

    Wie in Breitbrunn, einem Gemeindeteil Herrschings, sollen sich nun Kirchenmitglieder mit vorgegebenen Fragen zum Thema "Mitverantwortung" beschäftigen. Es geht auch darum, wie man Frauen "mehr an allen Entscheidungsprozessen teilhaben" lassen könne. Bis zum 15. März bittet Bischof Bertram Meier in einem Aufruf um Rückmeldungen; der Fragebogen findet sich auf der Bistumshomepage. Aus den Beiträgen wird letztlich ein zusammenfassendes Papier, das die Deutsche Bischofskonferenz bis zum 15. Mai in Rom vorlegen muss, damit es in die Beratungen der Weltsynode einfließen kann.

    "Dass der Papst auf uns an der Basis zugeht und sagt: 'Ich möchte, dass ihr euch nochmals äußert' – das ist ein Paradigmenwechsel"

    Uli Spindler hofft, dass sich viele Gläubige an dem Prozess beteiligen. "Dass der Papst auf uns an der Basis zugeht und sagt: ,Ich möchte, dass ihr euch nochmals äußert' – das ist ein Paradigmenwechsel", sagt sie. Ihren Optimismus können längst nicht alle nachvollziehen. Spindler erzählt von einer Freundin, die nicht verstehe, wie sie so viel Lebenszeit investieren könne: für die Reform einer Kirche, deren Spitze wenig Reformbereitschaft zeige.

    Zur Beschäftigung mit dem Fragebogen rufen nicht bloß Augsburgs Bischof und sein Diözesanrat auf. Auch die Reformbewegung "Wir sind Kirche" appelliert an alle Katholikinnen und Katholiken, dies zu tun. Zumal die Zeit bis Mitte März dränge. Für den 8. März hat das Bistum einen "gemeinsamen Gedankenaustausch im Haus Sankt Ulrich in Augsburg" angekündigt. Interessierte können sich bis Ende Februar anmelden. 

    Uli Spindler gehört der Gruppe "Synodal-in-Augsburg" an

    Uli Spindler, die Vielfach-Engagierte, gehört auch einer Gruppe an, die sich "Synodal-in-Augsburg" nennt und deren Mitglieder aus verschiedenen Reforminitiativen im Bistum Augsburg stammen. "Synodal-in-Augsburg" hat einen "ergänzenden Fragebogen" entwickelt, wie sie sagt. Am besten fülle man beide aus.

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